Tagesdaten
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Datum Do 18.09.03, 05:50-20:27
Strecke Neuenstadt - Künzelsau - Schwäbisch Hall - Aalen - Heidenheim - Dillingen
  gesamt gefahren
Zeit 14:37:00 10:43:35
Schnitt 13,51 km/h 18,41 km/h
km/Vmax 197,47 km 53,4 km/h
Wetter sonnig
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Meine TourenFreiburg ’03Do, 18. Sep. ’03

Tour nach Freiburg, 5. Tag

18.09.03, Neuenstadt - Dillingen

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Heute sollte es also bis nach Dillingen gehen. Dieses Ziel wollte ich unbedingt erreichen, da ich dort Freunde besuche und es entsprechend geplant war.
Die Nacht hatte ich wunderbar geschlafen, und auch das Frühstück in der Pension war sehr gut … und das ohne den Gaskocher auszupacken.

Die Entfernung bis Dillingen kannte ich nicht genau, laut meiner ursprünglichen Routen­planung hatte ich etwa 530 von insgesamt 630 km bis Dillingen gefahren. Nun hatte ich aber auch einige Umwege gefahren (Mainz, Mannheim), wodurch ich die Strecke auf ungefähr 130 - 150 km schätzte. Das es am Ende fast 200 werden sollten, wußte ich morgens zum Glück noch nicht.

Das Kochertal

Aufnahmestandort:
N 49° 12′ 34.32″, O 9° 46′ 26.98″
Das Kochertal

Das Wetter war wieder super, aller­dings ist es so früh mor­gens noch ziemlich kühl. Bei dem wei­teren Verlauf der Strecke sollte sich das aber eher als Vorteil herausstellen.

Wie schon gestern verlief der Kochertalradweg immer wieder durch die Berge, wobei es so gut wie keine flachen Stücke gibt. Schon nach 35 km mußte ich aufgrund der Anstrengung eine größere Pause einlegen. Ich nutzte die Gelegenheit, um in Künzelsau ein zweites Frühstück einzunehmen … bei McDonalds!
Durch einen Anruf bei meiner Bekannten in Dillingen erfuhr ich, dass ich laut Online-Routenplaner noch ca. 145 km vor mir hätte. Da ich aber nicht der Straße (und Autobahn) folge, hoffte ich das es nur 130 seien.

Durch diese hohle Gasse muß er fahren … bei 18% Steigung

Aufnahmestandort:
N 49° 12′ 34.32″, O 9° 46′ 26.98″
Durch diese hohle Gasse muß er fahren … bei 18% Steigung

Die Weiterfahrt blieb hügelig bis Schwäbisch Hall. Auch konnten meine Beine schon nicht mehr so, wie noch zu Anfang der Tour. Schon kleinere Hügel machten mir deutlich zu schaffen. Ich freute mich schon auf einen Tag Pause in Dillingen.

Hinter Schwäbisch Hall kam es dann aber noch schlimmer! Es ging richtig in die Berge rauf mit Steigungen von teilweise 18%. Damit hatte ich in dieser Gegend nun wirklich nicht gerechnet. Zum ersten mal auf dieser Tour mußte ich absteigen und das Rad schieben. Und selbst das war an einigen Steigungen richtig schwer … fast 30 kg Gepäck machen sich bemerkbar. Kurzzeitig ertappte ich mich sogar bei dem Gedanken, das letzte Stück bis Dillingen mit dem Zug zu fahren. Zum Glück konnte ich widerstehen.

Ein Blick auf Schwäbisch Hall …

Aufnahmestandort:
N 49° 6′ 54.53″, O 9° 44′ 0.43″
Ein Blick auf Schwäbisch Hall …

Der nächste Schock kam dann in Gailsdorf. Laut einen Schild waren es bis Aalen noch 47 km. Spätestens jetzt wurde mir klar, dass es bis Dillingen an die 200 km werden könnten. Also habe ich mich entschlossen, nicht mehr dem Kochertalradweg sondern der Bundesstraße zu folgen. Da diese nicht zu stark befahren ist, war das auch eine gute Entscheidung. Der Kochertalradweg macht einfach zu viele unnötige Umwege. Auf der Bundesstraße gab es dann auch nur noch einen nennenswerten Hügel zwischen Sulzbach und Laufen, der hatte es aber in sich.

Hinter Aalen geht es dann noch ca. 20 km stetig bergan bis zur Kocherquelle. Somit hatte ich diesen seiner Länge nach abgefahren. Oben ist dann die europäische Wasserscheide, mit 515 üNN der bisher höchste Punkt der Tour.

… und noch einer in die andere Richtung

Aufnahmestandort:
N 49° 6′ 54.53″, O 9° 44′ 0.43″
… und noch einer in die andere Richtung

Ab jetzt sollte es nur noch bergab gehen, dachte ich. Ich schätzte die Entfernung bis Dillingen auf ca. 50 km, was am Ende ziemlich genau stimmen sollte. Da es schon nach 19 Uhr war würde ich also im Dunkeln ankommen. Nur mit dem ständig bergab hab ich mich ein wenig vertan. In Heidenheim folgte ich einer Ausschilderung nach Dillingen, anstatt wie geplant über Herbrechtingen zu fahren. Das wurde auch prompt mit einem weiteren Hügel bestraft, der mich nochmal auf eine Höhe von 563 üNN brachte.

Danach ging es aber tatsächlich nur noch bergab und ich erreichte sogar über 50 km/h, eine echte Premiere für meine Hollandschaukel. Kurz vor halb elf kam ich dann endlich in Dillingen an. Eine ordentliche Dusche, ein tolles Abendessen sowie die Aussicht auf einen Tag Pause ließen mich dann die Strapazen aber schnell vergessen. Übrigens hatte ich bis hierher durch verschiedene kleine Umwege tatsächlich rund 100 km mehr gefahren als wenn ich genau der vorher geplanten Strecke gefolgt wäre. Aber gelohnt hat es sich allemal.

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