Datum | Mi 30.08.06, 13:18-18:22 | |
Strecke | Dillingen - Gundelfingen - Offingen - Günzburg - Ober-Elchingen | |
gesamt | gefahren | |
Zeit | 05:04:00 | 03:31:31 |
Schnitt | 9,38 km/h | 13,48 km/h |
km/Vmax | 47,51 km | 30,4 km/h |
Wetter | 3-4 bft W, bis 28 km/h 11,7°-20°, wechselhaft |
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GPS | Download als ZIP-Datei |
Planwagentour durch Deutschland, 15. Tag
30.08.06, Dillingen - Elchingen
Ich bin heute viel zu spät aufgestanden. Dann ein viel zu langes Frühstück und schon war es fast 13 Uhr, als ich endlich den Planwagen aus der Garage holte, wo ich ihn für die Nacht untergestellt hatte. Und nun war auch noch das Hinterrad des Fahrrades platt.
Reifen flicken, Bremsbeläge austauschen und alle Sachen einpacken hat dann auch noch mal etwas gedauert, und so war es bereits 15 Uhr rum, als ich endlich losfahren konnte. Kurz habe ich noch überlegt, ob ich nicht doch lieber noch eine Nacht in Dilligen bleibe, mich dann aber doch für’s Fahren entschieden. Denn wer sagt mir, daß ich morgen schneller fertig werde.
Das Wetter war schon wieder auf wechselhaft umgesprungen, und zusäzlich hatte der Wind aus Südwest noch mal kräftig aufgefrischt. Ständig blies er mir mit 3 bis 4 Windstärken direkt ins Gesicht. So kam ich natürlich nur mühsam voran. Mein Tagesziel Ulm hatte ich längst aufgegeben und mich darauf eingestellt, vielleicht 30 Kilometer zu schaffen.
Bis Lauingen folgte ich natürlich der Bundesstraße, so daß ich mir die Senke zur Donau runter sparen konnte. Die Donau hätte ich sowieso nicht zu Gesicht bekommen, und auf die steile Rampe konnte ich gut verzichten.
In Gundelfingen habe ich dann noch ein paar Getränke geholt, ehe es Richtung Süden entlang der Donau weiter ging. Hier regnete es auch noch mal kurz, aber zum Glück nicht lange und nicht heftig.
Von der Donau war allerdings immer noch nichts zu sehen. In Höhe Offingen verfuhr ich mich dann noch mal kurz, ehe mich ein anderer Radler darauf aufmerksam machte, daß ich wohl in der falschen Richtung unterwegs sei. Also kehrte ich wieder um und fuhr zurück zur letzten Abzweigung. Wie ich später auf einer Karte rausgefunden habe, war ich wohl auf dem richtigen Weg gewesen. Und dieser wäre auch viel besser gewesen, denn nun fuhr ich erst mal eine Weile auch einem ruppigen Waldweg mit Grasnarbe.
Immerhin, bald darauf erreichte ich, nachdem ich nun schon über 20 Kilometer auf dem Donauradweg fuhr, erstmals die Donau. Grund genug für eine kurze Pause, auch wenn es schon kurz vor 18 Uhr war.
An der Donau entlang ging es zunächst auf einem Damm, später direkt am Donauufer. Leider war der Weg nicht besonders gut. Fast durchgehend Grasnarbe und jede Menge Schlaglöcher sind wohl typisch für diesen Abschnitt des Radweges.
Zumindest verlief der Weg oft unter Bäumen, so daß ich von den ständigen kurzen Regenschauern nicht viel mitbekam und auch den Planwagen nicht schließen mußte. Das ist nämlich bei dem Gegenwind äußerst unangenehm, da der Wagen dann wie eine Wand im Wind steht.
Nur einmal noch, in Höhe Günzburg, suchte ich mir einen Unterschlupf, weil es wieder stärker zu regnen begonnen hatte. Aber auch dieser Schauer war bald vorbei, und ich konnte weiterfahren. Allerdings wurde der Weg immer schlechter. Mittlerweile war er sehr tief geschottert und nur mühsam zu befahren.
In Weissingen kam dann tatsächlich noch mal die Abendsonne heraus und bescherte mir einen schönen Regenbogen. Ich konnte zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht wissen, daß mit diesem Regenbogen die Regenphase endete und mir tagelanges herrliches Sonnenwetter bevorstand.
Zunächst stand mir aber bevor, einen geeigneten Platz für die Nacht zu suchen. Und das sollte gar nicht so einfach sein. Ich war kurz vor Elchingen, und damit genau in Höhe des Autobahnkreuzes Ulm-Elchingen. Wenn es nicht unbedingt sein müßte, wollte ich hier natürlich nicht übernachten. Eine Autobahn macht ja schon viel Lärm, aber gleich zwei?
Also fuhr ich erst mal durch Elchingen durch. Wobei ich in Unterelchingen gleich noch mal einen Umweg nehmen durfte, denn der Radweg führt an einer Stelle durch eine Eisenbahnunterführung, die natürlich so eng mit Drängelgittern abgesperrt ist, daß ich dort nicht durchkam. Zum Glück hatte ich kurz zuvor einen Bahnübergang passiert, zu dem ich nun zurückfuhr.
Eigentlich sind 600 Meter ja kein Beinbruch, aber wenn es bereits dunkel wird und man noch auf der Suche nach einem Nachtlager ist, dann fehlt einem jede Minute. Nicht nur, daß es im Dunkeln viel schwieriger sein würde, einen geeigneten Platz zu finden, war doch auch immer noch die Beleuchtung am Planwagen defekt. Lange fahren konnte ich also nicht mehr.
Kurz hinter Elchingen nahm ich dann die erstbeste Möglichkeit. Etwa 50 Meter neben der Straße lag eine Reihe Sträucher, hinter denen ich etwas geschützt war. Allerdings lag die Hecke an einem Hang, und ich konnte nur über eine tief ausgefahrene Treckerspur dort hoch.
Zumindest stand ich dort oben recht gut geschützt. Die Straße war so gut wie gar nicht befahren, da sie wegen Bauarbeiten im nächsten Ort gesperrt war. Die A8 lag hinter dem Hügel und war nicht zu hören, die A7 auf der anderen Seite der Donau, etwa 3 Kilometer entfernt und auch kaum hörbar.
Ich hatte also tatsächlich noch fast 50 Kilometer geschafft heute, und war von meinem ursprünglichen Tagesziel Ulm gar nicht mehr so weit entfernt. Zum Schluß noch etwas positives: die Beleuchtung des Planwagens hat sich wohl erholt, zumindest teilweise. Die Rücklichter leuchten wieder, zwar nicht in voller Helligkeit, aber sichtbar. Nur die vordern Lampen dämmern vor sich hin. Ich denke, es ist wohl Feuchtigkeit in die vorderen Scheinwerfer gekommen. Die werde ich nach der Tour austauschen und besser abdichten.