Tagesdaten
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Datum Di 19.09.06, 07:48-14:52
Strecke Wesel - Raesfeld - Borken - Burlo - Winterswijk - Vreden - Ahaus - Ahle
  gesamt gefahren
Zeit 07:03:13 05:05:09
Schnitt 11,54 km/h 16,01 km/h
km/Vmax 81,41 km 31,5 km/h
Wetter 3 bft SSW, bis 18,3 km/h
15,0°-20,9°, bewölkt, teils Regen
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Meine TourenDeutschland ’06Di, 19. September ’06

Planwagentour durch Deutschland, 29. Tag

19.09.06, Wesel - Ahle

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Kalt war es mal wieder gewesen heute Nacht, bis 11° gingen die Temperaturen runter. Und auch morgens sah es nicht so freundlich aus. Den ganzen Tag über sollte es recht kühl bleiben. Hin und wieder allerdings kam tatsächlich die Sonne raus und kündigte schon das tolle Wetter für die nächsten Tage an.

Die Nacht war nicht be­sonders ruhig gewesen, denn der Wirtschaftsweg, der direkt neben dem Feld verläuft auf dem ich stand, dient abends als Schleichweg für Spätheimkehrer und morgens wird er von vielen Ortskundigen benutzt, die somit den Berufsverkehr umgehen können. Dazu noch ein paar Landmaschinen; wenigstens kam der Bauer heute morgen nicht zum Pflügen auf dieses Feld.

Nachtlager bei Wesel

Aufnahmestandort:
N 51° 40′ 41.34″, O 6° 40′ 32.11″
Nachtlager bei Wesel

Der erste Teil meiner heutigen Etappe war mir natürlich bestens bekannt, kam ich doch nach nur 17 Kilometern durch Raesfeld, meinem früheren Wohnort. Dort war auch das Wetter am schönsten, denn für einige Zeit riß die Wolkendecke auf und ließ die Sonne hervorscheinen.

In Borken gab es dann erst mal ein zweites Frühstück bei McDonalds, ehe ich mich auf den Weg in Richtung Niederlande machte. Zwar wollte ich nur einen kleinen Abstecher dorthin unternehmen, aber diese Gelegenheit die Liste der besuchten Länder auf dieser Tour zu erweitern ließ ich mir natürlich nicht entgehen.

Bis zur Grenze fuhr ich meist auf ruhigen asphaltierten Wirtschaftswegen. Hier kannte ich mich ja bestens aus. Ab der Grenze ging es dann entlang der Straße, wo ein sehr guter und breiter Radweg bis nach Winterswijk hinein verläuft. In Winterswijk gab es dann bei immer noch schönem, aber kühlem Wetter eine weitere Pause.

Es ist wieder Himmel zu sehen

Aufnahmestandort:
N 51° 47′ 1.14″, O 6° 49′ 43.42″
Es ist wieder Himmel zu sehen

Die Niederländer sind ja recht radverrückt, da braucht es schon so etwas besonderes wie den Planwagen, um noch neugierige Bilcke auf sich zu ziehen. Und davon gab es genug, denn sowas hatten sie auch hier noch nicht gesehen. Allerdings traute sich niemand, mich darauf anzusprechen. Da sind die deutschen dann offensichtlich doch etwas weniger zurückhaltend.

Die Niederlande sind erreicht

Aufnahmestandort:
N 51° 56′ 12.93″, O 6° 47′ 40.84″
Die Niederlande sind erreicht

Von Winterswijk aus machte ich mich dann wieder entlang der Straße auf den Weg Richtung Deutschland, genauer gesagt Richtung Vreden. Hier machte ich auch erstmals Bekanntschaft mit den unendlich langen geraden Straßen, von denen ich ja in Norddeutschland noch genug erleben werde. Man hat das Gefühl, nie an der nächsten Kurve anzukommen. Und ist man dann an der nächsten Kurve, geht es gleich wieder mehrere Kilometer geradeaus.

Allerdings hatte ich das längste schnurgerade Stück schon lange hinter mir. Das war nämlich nicht in Norddeutschland gewesen, sondern in Frankreich. Am Rhein-Rhône-Kanal externer Link Richtung Straßburg hatte es ein 18 Kilometer langes schnurgerades Stück gegeben, gefolgt von einer leichten Biegung und weiteren 6 Kilometern geradeaus.

Mitten in Winterswijk

Aufnahmestandort:
N 51° 58′ 9.4″, O 6° 43′ 17.64″
Mitten in Winterswijk

Das mir das dort nicht so stark aufgefallen war liegt wohl auch an der Landschaft drumherum. Da hier keinerlei Berge die Sicht beeinträchtigen, kommen einem die Entfernungen noch viel weiter vor als im Süden, wo man praktisch nie einen freien Blick bis zum Horizont hat.

Auch Niederländer können geradeaus bauen

Aufnahmestandort:
N 51° 59′ 58.98″, O 6° 45′ 22.99″
Auch Niederländer können geradeaus bauen

Pünktlich bei der Einfahrt nach Deutschland kam dann der Regen wieder. Anfangs nur ein leichtes Tröpfeln, wurde es in Vreden dann doch wieder stärker und so stellte ich mich erst einmal unter und wartete ab. Ich hatte ja Zeit, denn es war noch nicht mal 15 Uhr und ich war bereits kurz vor meinem Tagesziel, welches heute kurz vor Ahaus lag.

Der Regen hörte zum Glück auch bald wieder auf, und was ich natürlich noch nicht wissen konnte: es sollte der letzte Regen gewesen sein, den ich auf dieser Tour erlebt habe. Aber nicht der letzte Wind. Dieser hatte aber heute zum Glück auf Südwest gedreht und kam somit die meiste Zeit von schräg hinten, worüber ich mich nicht beklagen möchte.

Nochmal Regen in Vreden

Aufnahmestandort:
N 52° 2′ 9.54″, O 6° 49′ 26.03″
Nochmal Regen in Vreden

Richtung Ahaus ging es dann weiter bergauf, wie schon seit Winterswijk. Aber mal im ernst, was man in dieser Gegend als bergauf bezeichnet, gilt anderswo als topfeben. Hätte ich nicht meine GPS-Aufzeichnungen nach der Tour ausgewertet, dann hätte ich gar nicht gemerkt, daß ich heute drei Hügel bezwungen habe.

Ahaus war also schnell erreicht, und da es noch früh genug war, fuhr ich natürlich noch durch den Ort hindurch, um mir dann dahinter einen Schlafplatz zu suchen. Mittlerweile war ich auch wieder ständig abseits der Straße auf gut ausgebauten Wirtschaftswegen unterwegs.

Verbotenes Nachtlager im Wald

Aufnahmestandort:
N 52° 5′ 54.25″, O 7° 3′ 37.74″
Verbotenes Nachtlager im Wald

Ein Problem in dieser Gegend, wie eigentlich in ganz Norddeutschland, ist allerdings, das es praktisch keine unbewohnte Gegend gibt. Auch zwischen den Orten liegen derart viele einzelne Höfe, daß man kaum einen Platz findet, wo man wirklich ungestört und unbeobachtet sein kann.

Den einzigen Platz fand ich dann zwischen Ahaus und Heek in Höhe von Ahle in einem kleinen Waldstück. Ich weiß, daß es eigentlich verboten ist, in Wäldern zu campieren, aber ich war durch dichtes Gebüsch am Waldrand ausreichend gegen neugierige Blicke geschützt, und so wagte ich es einfach. Es hat ja auch funktioniert, mich hat niemand angesprochen.


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