Datum | Sa 28.06.08, 06:57-17:44 | |
Strecke | Blumenthal - Bremen - Ahausen - Martfeld - Hoya - Rodewald | |
gesamt | gefahren | |
Zeit | 10:47:07 | 07:29:46 |
Schnitt | 9,58 km/h | 13,78 km/h |
km/Vmax | 103,32 km | 25,7 km/h |
Wetter | 3-5 bft SW, bis 30 km/h 17°-22° regnerisch, später sonniger |
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GPS | Download als ZIP-Datei |
Tour nach Wilhelmshaven, 5. Tag
28.06.08, Blumenthal - Rodewald
Bereits zum zweiten Mal nach dem gestrigen Sturmtag begann heute eine Etappe im Regen. Schon früh am Morgen hatte es angefangen, immer wieder nieselartig zu regnen. Kein starker Regen, aber einer, der auf Dauer in die Kleidung kriecht und einen wie von innen heraus durch und durch naß werden läßt. Wir warteten also eine Regenpause ab, eher wir gegen kurz vor neun losfuhren.
Viel später hätte es auch nicht werden dürfen, denn wir wollten unbedingt heute bis nach Rodewald fahren. Zwar hatte ich mir für alle Fälle einen Campingplatz auf etwa halber Strecke rausgesucht, aber das Zelt war ja immer noch naß und der Schlafsack auch noch nicht wieder ganz trocken. Also sollten es auch heute wieder gut 100 Kilometer werden.
Ich war mir allerdings nicht sicher, ob meine Tochter das auch heute schaffen würde. Der Tag gestern hatte sie sehr angestrengt, immerhin hatte sie seit gestern Abend 14 Stunden durchgeschlafen. Für sie ist das enorm viel, üblicherweise kommt sie fast mit der Hälfte an Schlaf aus. Außerdem war das Wetter natürlich nicht gerade dazu geeignet, die Motivation anzutreiben. Also würden wir sehen müssen, wie es läuft.
Wir nahmen zunächst wieder die Fähre über die Weser, denn die Rückfahrt wollten wir auf einer anderen Route in Angriff nehmen als die Herfahrt. Diese würde etwas kürzer sein und laut Karte keinen einzigen Hügel beinhalten. Allerdings kannte ich diese Route noch nicht und war selber gespannt, wie sie zu fahren ist.
Der Regen kam schon an der Fähre wieder und war auch auf den nächsten 20 Kilometern bis Bremen ein ständiger Begleiter. Entsprechend oft machten wir kleinere Pausen, um uns vor den schlimmsten Schauern in Deckung zu begeben. Für den Schnitt war das natürlich nicht gut. Allerdings kamen wir, wenn wir mal fuhren, auch recht gut voran. Der immer noch sehr frische Wind kam meist von schräg hinten und erleichterte das Fahren ungemein.
In Bremen gab es die erste größere Pause auf einem Spielplatz in den Neustadts-Anlagen, einem kleinen hübschen Park in der Bremer Neustadt. Meine Tochter hatte bald eine Spielkameradin gefunden, und so wurde es eine ausgiebige Pause; auch, weil es bald etwas heftiger anfing zu regnen und die Bäume im Park einigen Schutz boten.
Wir fuhren dann zwar in einer Regenpause wieder los, aber erneuter Regen lies nicht lange auf sich warten. Nun wurde er auch immer stärker, so daß wir schon bald wieder Schutz unter einer Baumgruppe am Weserufer suchen mußten. Dieses Spiel wiederholte sich noch einige Male; jedesmal kurz nachdem wir losfuhren wurde der Regen wieder stärker und wir mußten wieder einen Schutz suchen.
Dabei war der Weg raus aus Bremen entlang der kleinen Weser und des Werdersees eigentlich ein sehr schöner. Über weite Strecken bis nach Dreye fährt man auf dem Weserdeich, ist abseits des Verkehrs und hat eine schöne Aussicht auf die Weser und die umliegenden Stadteile. Auch weiter bis nach Ahausen bleibt man am Deich und muß sich nicht durch den Verkehr quälen. Umso bedauerlicher ist es, das gerade dieser schönste Abschnitt der heutigen Etappe auch der verregnetste war.
Denn ab Ahausen verließen wir die Weser und fuhren auf möglichst geradem Weg in Richtung Hoya, um dort die Weser wieder zu überqueren. Der Weg führte über Riede, Emtinghausen, Schwarme und Martfeld fast ausschließlich entlang von Landstraßen, an denen es auf weiten Teilen auch keine Radwege gibt. Und gerade auf diesem Stück wurde das Wetter immer besser. Der Regen hatte endgültig aufgehört und die Sonne kam immer öfter hervor.
So waren wir denn auch froh, als wir endlich Hoya erreicht hatten und das Wetter immer noch trocken und meist sonnig war. In Hoya genehmigten wir uns erst mal ein schönes großes Eis. Denn wer weiß schon, ob die Sonne noch lange draußen bleibt?
Sie blieb es zum Glück bis zum Ende der Tour. Die Strecke ab Hoya kannte ich auch von Tagestouren, sie verläuft nur noch ein kurzes Stück entlang der Landstraße, dann geht es in die Felder und man fährt zumeist über gut asphaltierte Wirtschaftswege. Nur die letzten Kilometer vor Rodewald benutzten wir wieder die Landstraße, da der Weg durch die Wälder hier nicht nur länger gewesen wäre, sondern uns auch noch einige Kilometer über recht holprige Schotterwege beschert hätte.
Trotz des anfangs so schlechten Wetters und der vielen regenbedingten Pausen hatten wir unser Ziel nicht nur erreicht. Wir waren auch den schnellsten Schnitt von allen Tourtagen gefahren. Ob das daran lag, daß wir mittlerweile etwas besser im Training waren oder daran, daß wir so schnell wie möglich nach Hause wollten? Vielleicht war es ja auch nur der Wind, der heute oft von hinten kam, auf jeden Fall hätten wir beide auch noch locker ein paar Kilometer mehr fahren können. Trotzdem waren wir natürlich froh wieder Zuhause zu sein.
Es war eine sehr schöne Tour gewesen, die ich trotz des schlechteren Wetters an den beiden letzten Tagen nicht missen möchte. Überrascht hat mich wieder einmal meine Tochter. Mir war zwar klar, daß sie mittlerweile schneller und länger fahren kann als noch vor drei Jahren. Wie gut sie aber auch die längsten und schwersten Abschnitte gemeistert hat und dabei nie die Lust am Radeln verlor, damit hätte auch ich nicht unbedingt gerechnet. Klar ist, wir werden sicher nicht nochmal drei Jahre warten, eher wir eine größere Tour in Angriff nehmen.