Datum | Di 19.07.05, 07:01-15:12 | |
Strecke | Glauburg - Altenstadt - Nidderau - Maintal - Rodgau | |
gesamt | gefahren | |
Zeit | 08:11:15 | 04:30:07 |
Schnitt | 6,93 km/h | 12,59 km/h |
km/Vmax | 56,7 km | 33,3 km/h |
Wetter | 3-6 bft SW, 17,8°-29,5 bedeckt, mittags Gewitter |
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GPS | Download als ZIP-Datei |
Planwagentour nach Frankfurt, 7. Tag
19.07.05, Glauburg - Rodgau
Das Gewitter gestern Abend war noch richtig heftig geworden und hatte sich offenbar direkt über Glauburg entladen. Etwa 70 m neben dem Planwagen stand ein Strommast, in den einer der Blitze eingeschlagen hatte. Solch ein Knall kann einem schon den Angstschweiß auf die Stirn treiben.
Allerdings dauerte es nicht allzu lange, und die Nacht war dann auch weitestgehend ruhig geblieben. Ich stand zwar in unmittelbarer Nähe einer S-Bahn-Strecke, zum Glück fuhren die Züge aber nachts nur sehr spärlich.
Heute morgen fuhr ich dann erst mal auf dem Vulkanradweg weiter, der aber schon bald nach Glauburg endet. Ab da gibt es dann nur noch recht spärliche Ausschilderung. Hier führt ja auch keiner der offiziellen hessischen Radfernwege lang.
Entgegen meiner Befürchtung, und meiner Radkarte, gibt es aber durchweg Radwege an den Straßen. Ich kann diese Strecke also guten Gewissens auch auf der Rückfahrt mit meiner Tochter fahren.
Die Strecke selbst war dafür alles andere als schön. ziemlich hügelig geht es über Altenstadt Richtung Main.
Ein paar Kilometer hinter Altenstadt wurde ich dann in Höchst auch noch von einem Regenguß überrascht. Da ich heute genug Zeit hatte, verbrachte ich diese halbe Stunde lieber trocken im Planwagen.
Überhaupt war das Wetter heute nicht mehr so schön wie in den vergangenen Tagen. Die Sonne lies sich kaum blicken und der Wind kam fast immer von vorne. Teilweise erreichte der Wind auch schon fast Sturmstärke, wogegen man mit einer solchen Wand hinter sich erst mal ankämpfen muß.
Bevor ich den Main erreichte gab es hinter Niederdorfelden erst noch einen ordentlichen Hügel zu erklimmen. Halb schiebend, halb fahrend kam ich gegen Mittag dort oben an - und hatte zum ersten Mal die Türme von Frankfurt in Sichtweite. Ist schon ein tolles Gefühl, wenn man weiß, daß man die ganzen Hügel endlich geschafft hat. Aber gleichzeitig war ja auch klar, daß ich das alles auch wieder zurück muß.
Oben auf dem Hügel stürmte es dann so heftig, daß ich mich bald auf die Weiterfahrt zum Main machte.
Durch Bischofsheim fährt man eigentlich die ganze Zeit auf der Straße, bevor man dann die Fähre am Mainufer gegenüber von Rumpenheim erreicht. Dies war auch die erste motorbetriebene Fähre, die ich auf der Fahrt benutzte … schneller war sie deshalb nicht, aber teuerer.
Nachdem ich den Main überquert hatte wurde auf einen Schlag alles besser. Ich fuhr wieder auf einem schönen Radweg, die Sonne kam immer öfter mal raus und auch der Wind kam nicht mehr so kräftig von vorne.
Nach einem Stück an der Rodau durch Mühlheim biegt der Radweg dann recht bald in den Wald ab. Von hier aus geht es bis Rodgau eigentlich nur noch durch Wälder. Schön ruhig zwar, aber auch etwas langweilig, weil der Weg teilweise kilometerlang nur geradeaus geht.
Zwischen Bieber und Heusenstamm gab es dann aber doch noch mal eine unschöne Überraschung. Direkt hinter Bieber versperrte mir eine Schranke den Weg. Nur mit Mühe und abgekuppeltem Planwagen konnte ich mich an der vorbeimogeln.
2,5 km weiter stand ich dann vor der nächsten Schranke, direkt am Ortseingang von Heusenstamm. Hier hatten mir die Verkehrsplaner dann aber einen Strich durch die Rechnung gemacht - in Form eines Steinquaders, der so neben die Schranke gestellt war, daß ein Umfahren mit dem Planwagen absolut unmöglich war.
Zum Glück hatten die hessischen Verkehrsplaner nicht mit meinem Einfallsreichtum gerechnet. Schließlich lässt sich das Dach des Planwagens ja einklappen. Und somit passte der Wagen dann auch unter der Schranke hindurch.
Trotzdem finde ich es mehr als ärgerlich, was einem so auf Radwegen alles in den Weg gestellt wird. Zwar ist mein Wagen etwas breiter als ein Kinderanhänger, aber mit 1 m Breite immer noch im Rahmen STVZO. Also erwarte ich auch, daß ich auf allen öffentlichen Straßen und Wegen durchkomme. Vor allem, wo die solchermaßen einzwängenden Hindernisse keinen wirklichen Sinn ergeben. Mit dem Steinquader wird kein Radfahrer (ohne Anhänger) vom Umfahren der Schranke abgehalten … und ein Auto käme auch ohne den Stein nicht vorbei.
Nun aber genug geärgert, immerhin konnte ich das Hindernis ja bewältigen. Der weitere Radweg von Heusenstamm Richtung Rodgau war dann auch wieder absolut vorbildlich. Zwar nicht asphaltiert, aber trotzdem gut befestigt ging es wieder durch den Wald abseits aller lästigen Autos.
Da ich heute keine besonders lange Etappe zu fahren hatte, kam ich dann auch schon recht früh in Rodgau an.
Dort wohnen Verwandte von mir, bei denen ich erst mal einen Pausentag einlegen werde. Wäsche muß gewaschen werden und auch meine Beine möchten mal einen Tag lang Ruhe haben.
Außerdem kann ich dann schon mal die ersten Fotos auf eine CD brennen, denn immerhin sind bis hierher schon über 400 Fotos auf der Speicherkarte meiner Kamera. Viele passen da wirklich nicht mehr drauf.