Datum | So 24.07.05, 07:17-18:08 | |
Strecke | Hirzenhain - Gedern - Grebenhain - Herbstein - Lauterbach - Bad Salzschlirf - Schlitz | |
gesamt | gefahren | |
Zeit | 10:51:49 | 06:57:04 |
Schnitt | 6,46 km/h | 10,1 km/h |
km/Vmax | 70,2 km | 25,1 km/h |
Wetter | 2-3 bft NW, 16,4° - 31° sonnig, abends Regen |
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GPS | Download als ZIP-Datei |
Planwagentour nach Frankfurt, 12. Tag
24.07.05, Hirzenhain - Schlitz
Wir haben wohl auf der ganzen Tour keinen zweiten Campingplatz gefunden, der so ruhig war. Vom Preis mal ganz zu schweigen, die meisten waren 2 bis 3 mal so teuer.
Gut ausgeschlafen machten wir uns also auf den Weg, den Vogelsberg zu bezwingen. Die morgendliche Kühle kam uns da gerade recht, denn ich hatte ziemlichen Respekt vor dem Anstieg, der immerhin noch 21 km lang ununterbrochen Richtung Hartmannshain führen würde. Ich war auch darauf vorbereitet, daß wir heute vielleicht nur bis oben fahren würden und es dann für meine Tochter genug wäre.
Aber weit gefehlt - den Anstieg hat sie fröhlich singend und quasselnd bei zunehmender Hitze bewältigt. Teilweise mußte sie regelrecht langsam machen, damit ich mithalten konnte. Auch war ich es heute Vormittag, der zu Pausen aufgerufen hat, nicht sie.
So waren wir also schon zur Mittagszeit auf dem "Gipfel". Dort angekommen brauchte ich erst mal eine längere Pause. Zwei Jugendliche saßen in Hartmannshain am Streckenrand und führten Strichlisten. Sie sollten wohl die Radfahrer zählen - warum konnten sie mir aber nicht sagen. Ich hoffe, sie sind mit uns nicht durcheinander gekommen, weil wir genau bei ihnen Pause machten. Haben sie uns nun bei der Ankunft oder bei der Weiterfahrt gezählt?
Die Weiterfahrt stellte ich mir nun absolut locker vor, immerhin sollte es die nächsten 35 km fast ausschließlich bergab gehen. Allerdings hat auch hier meine Tochter mich überrascht. Nun war sie es, die jeweils nach 3 bis 5 Kilometern Pausen machen wollte. Irgendwie hat ihr das bergab fahren keinen besonderen Spaß gemacht, obwohl es doch soviel einfacher ist, als bergauf fahren.
Das kann auch daran liegen, daß sie trotz Gefälle viel häufiger in die Pedalen treten mußte als ich. Schiebt mich der Planwagen schon bei sehr leichtem Gefälle gnadenlos voran, muß es für sie mit ihrem Fliegengewicht und ihrem 16" Kinderfahrrad schon deutlich bergab gehen, bis sie nicht mehr mittreten muß. Da der Vulkanradweg mit ~3% nur ein sehr moderates Gefälle hat, mußte sie also auf der Bergabfahrt Richtung Lauterbach deutlich mehr arbeiten als ich. Ich mußte eigentlich gar nicht arbeiten, nur ab und zu mal die Bremse betätigen.
Kurz vor Lauterbach - es zogen schon die ersten dunklen Wolken auf - ist sie dann auch noch an einem der zahlreichen Drängelgitter hängen geblieben und gestürzt. Ich hatte sie zwar immer wieder dazu angehalten, bei diesen Gittern abzusteigen, aber diesmal wollte sie es wohl so probieren. Sie hatte zwar nur Schrittgeschwindigkeit drauf, aber trotzdem hat sie sich ziemlich weh getan.
Am Ortseingang von Lauterbach haben wir dann erst mal Pause gemacht. Hier fing es dann auch an zu regnen. Es regnete zwar nicht stark, aber der Regen hielt bis zum Erreichen des Campingplatzes an.
Aber das sollte noch eine Weile dauern. Denn jetzt drehte sie wieder so richtig auf und wollte unbedingt noch weiterfahren. Diesen Rhythmus hielt sie denn auch bis zum Ende der Tour jeden Tag ein. Sie hatte immer mal wieder Phasen mit weniger Motivation - aber wer hat das nicht. Gegen späten Nachmittag war sie aber immer fit und motiviert.
Darauf haben wir uns dann auch eingestellt und sind über die Mittagsstunden regelmäßig etwas weniger gefahren und haben dafür mehr Pausen gemacht.
Heute ging es noch weiter bis Schlitz. Somit hatten wir, obwohl es den ganzen Vormittag ja nur bergauf gegangen war, am Ende mit 70 Kilometern die längste Etappe der Tour zusammen gefahren.
Ab Bad Salzschlirf ging es auch wieder über den Bahntrassenradweg. Trotz leichtem Regen kamen wir gut voran und das Fahren machte uns beiden sichtlich Spaß. Stärker geregnet hat es nur einmal kurz vor Schlitz, aber dort fanden wir einen soliden Unterstand. Nach kurzer Zeit war der Regen dann vorbei … und kam auch erst mal nicht wieder, weshalb wir ziemlich trocken am Campingplatz in Schlitz ankamen und auch gemütlich den Wagen aufbauen konnten.
Der Campingplatz selbst gehört direkt zum Freibad in Schlitz. Das bedeutet auch, daß im sehr moderaten Preis von nur 7 € auch gleich der Eintritt für das Schwimmbad mit drin ist. Auch die sanitären Anlagen sind sehr gepflegt, der Platz ist also durchaus zu empfehlen.
Zudem hatten wir einen schönen Standplatz, direkt an der Hecke zum Schwimmbad und in unmittelbarer Nähe zu einem Vordach, unter dem eine Sitzgruppe aufgestellt war, an der wir trocken und windgeschützt Essen konnten.