Datum | Mo 12.06.06, 07:48-17:18 | |
Strecke | Leteln - Pollhagen - Wiedenbrügge - Mardorf - Nöpke - Rodewald | |
gesamt | gefahren | |
Zeit | 09:30:01 | 05:24:00 |
Schnitt | 7,32 km/h | 12,88 km/h |
km/Vmax | 69,57 km | 33,7 km/h |
Wetter | 2-4 bft O/SO, 24,7°-35,2° sonnig |
|
GPS | Download als ZIP-Datei |
Planwagentour nach Vlotho, 5. Tag
12.06.06, Leteln - Rodewald
Ruhig war sie gewesen, die unfreiwillige Nacht unter der Kanalbrücke. Wenn man davon absieht, daß so ein Schiff ganz schön dröhnt, wenn es über die Brücke fährt. Aber zum Glück fuhren diese Nacht nur sehr wenige Schiffe über die Brücke.
Gleich zu Anfang mußte ich wieder rauf auf die Brücke. Allerdings führt da nur eine sehr steile Rampe mit mehreren hohen Absätzen (~ 20cm) hoch. Zwar hatte ich eine brandneue Radmutter drauf, aber man muß das Schicksal ja nicht herausfordern. Also wurden Rad und Planwagen einzeln die Rampe hochgeschoben.
Oben angekommen ging es dann aber absolut flach weiter. Der Mittellandkanal ist ja ein stehendes Gewässer, hat also keinerlei Gefälle. Rund 21 Kilometer war das Stück, das ich am Kanal fahren wollte.
Diese 21 Kilometer sind recht langweilig, ständig fährt man direkt am Kanal, rechts und links davon hohe Wälle, so daß man nicht mal die Landschaft genießen kann. Soweit war mir das schon vorher klar, ich war diese Strecke vor 2 Jahren schon mal mit dem Fahrrad (aber ohne Anhänger) gefahren.
Wie anstrengend der Weg am Kanal dennoch ist, darauf war ich nicht gefaßt. Ohne Anhänger bemerkt man oft gar nicht, wie schlecht ein Weg für Anhänger ist. Denn schon bald wurde aus dem Anfangs glatten Weg ein mit dicker Grasnarbe gekrönter Feldweg. Hinzu kam die immer stärker brennende Sonne und ständiger Gegenwind von bis zu 4bft.
Schließlich wechselte ich nach ca. 9 km in Höhe der Ortschaft Rusbend die Kanalseite. Vielleicht würde der Weg auf der anderen Seite ja besser zu fahren sein.
Anfangs war er das auch. Ein knapp 2 Meter breiter, fester Weg mit feinem Schotter, zudem im Schatten gelegen. Nur der Wind kam immer noch von vorne.
So gut sollte es aber nicht bleiben. Nach ca. 7 km auf dieser Seite wurde in Höhe der Ortschaft Niedernwöhren aus dem Weg wieder ein Feldweg mit Grasnarbe. Die Fahrspuren verschwanden zusehends und irgendwann war es dann nur noch ein Trampelpfad. Zum Glück war es seit ein paar Tagen trocken gewesen, sonst hätte sich der Untergrund sicher auch noch in Matsch verwandelt.
Jedenalls war ich froh, bei Pollhagen endlich den Mittellandkanal zu verlassen. Der weitere Weg sollte von hier aus nach Mardorf am Steinhuder Meer führen. Zwar waren nun die Wege deutlich besser - asphaltierte Radwege und Wirtschaftswege. Dafür wurde es jetzt wieder schön hügelig. Zusammen mit dem Gegenwind bleib also auch die weitere Strecke sehr anstrengend.
Auch ohne meine unfreiwillige Unterbrechung gestern, hätte ich bei dem Gegenwind wohl die Gesamtstrecke nicht an einem Tag geschafft. Zumindest nicht, ohne mich völlig zu verausgaben.
Im Bereich des Steinhuder Meers fährt man wieder einige Strecken über leicht geschotterte Feldwege. Aber immer ohne Grasnarbe und gut zu fahren. In Mardorf war dann aber für mich die Zeit gekommen, erst mal Getränke und Verpflegung aufzufüllen und eine ausgiebige Pause zu machen.
Weiter ging es dann über den Mardorfer Golfplatz Richtung Schneeren. Hier wäre ich wohl besser auf der Landstraße gefahren. Denn der Weg durch den Wald wird immer sandiger. Typischer Heideweg eben. Zwar war alles fahrbar, aber kostete wiederum sehr viel Kraft.
Der restliche Weg über Borstel und Wendenborstel nach Rodewald blieb denn auch anstrengend. Viele kleine Hügel, oft Schotterwege und teilweise Asphaltwege mit vielen tiefen Schlaglöchern machten die Fahrt nicht einfacher. Glücklicherweise ging es hier über weite Teile durch Waldgebiete, so daß der Gegenwind weitestgehend ausblieb.
Alles in allem war die Rückfahrt nicht ganz so angenehm wie die Hinfahrt. Einerseits natürlich wegen der Panne, sowas ist einfach nur ärgerlich und verdirbt ein wenig den Spaß. Andererseits aber auch wegen der blöden Strecke am Mittellandkanal die einfach nur langweilig ist und keinen Spaß macht. Trotzdem war es insgesamt eine schöne Tour, wenn auch eine meiner kürzeren. Besonders das Stück südlich von Minden lohnt sich zu fahren.
Auf jeden Fall merke ich aber, daß ich noch etwas an meiner Fitneß arbeiten muß, wenn ich mich Anfang August auf den Weg nach Stuttgart machen möchte. Aber bis dahin sind ja noch ein paar Wochen Zeit.