Tagesdaten
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Datum Fr 15.09.06, 07:38-16:53
Strecke Worms - Oppenheim - Mainz - Wiesbaden - Eltville - Rüdesheim
  gesamt gefahren
Zeit 09:15:14 06:04:33
Schnitt 9,43 km/h 14,37 km/h
km/Vmax 87,3 km 38,1 km/h
Wetter 2-3 bft ONO, b. 16,1 km/h
18,7°-28,2°, bedeckt
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Meine TourenDeutschland ’06Fr, 15. September ’06

Planwagentour durch Deutschland, 25. Tag

15.09.06, Worms - Rüdesheim

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Ich war wohl nicht der einzige, der den Campingplatz miserabel fand, denn als ich aufwachte hatten die beiden anderen Camper den Platz schon verlassen. Nach gemütlichem Frühstück machte ich mich dann gegen halb zehn auch auf den Weg und ließ den Platzwart mit seinem Platz alleine zurück. Ich frage mich, wie so ein Platz auch nur annähernd kostendeckend funktioniert.

Weit kam ich allerdings erstmal nicht. Nach Worms rein geht es über die Nibelungenbrücke externer Link, auf der ein sehr schöner alter Brückenturm steht. Durch diesen war für mich allerdings kein durchkommen, ich konnte in den Turm rein, aber der Ausgang war so verwinkelt, daß der Planwagen unmöglich hindurch passte.

Campingplatz Worms. Note 6-

Aufnahmestandort:
N 49° 38′ 2.01″, O 8° 23′ 3.66″
Campingplatz Worms. Note 6-

Allerdings konnte ich auf der Brücke auch nicht wenden, den der Radweg ist mit einer Leitplanke von der Fahrbahn getrennt und gerade mal 1,5 Meter breit. Also mußte ich mein Gespann rund 350m weit zurückschieben. Das ist gar nicht so einfach mit einem 2 Meter Anhänger, jeder der schon mal ein Fahrrad mit Kinderanhänger rückwärts geschoben hat kann sich das gut vorstellen.

Rund 20 Minuten später fuhr ich dann auf der Straße nach Worms rein und machte sich auf die Suche nach einem Radhändler. Der erste größere Radhändler war auch schnell gefunden, der Name "Rad & Technik" machte denn auch Hoffnung. Allerdings unbegründet, denn dort war man unfreundlich und alles andere als hilfsbereit. Ganz lapidar bekam ich zu hören, daß man grundsätzlich 2 Tage Vorlaufzeit für Reparaturen braucht. Also, wer auf Tour ist, braucht hier nicht auf Hilfe hoffen.

Brückenturm auf der Nibelungenbrücke

Aufnahmestandort:
N 49° 37′ 51.36″, O 8° 22′ 39.62″
Brückenturm auf der Nibelungenbrücke

Der nächste Radladen, der mir von einem anderen Radfahrer wärmstens empfohlen wurde, war dann leider wegen Messebesuch geschlossen. In der Innenstadt fand ich dann mit Hilfe der Polizei, die sich tatsächlich mal auskannten, den dritten Radladen. Der Radladen Röding hat zwar ein sehr kleines Geschäft, aber dort war man äußerst freundlich und hilfsbereit. Zwar konnte man mir auch dort mein Rad nicht auf die Schnelle neu einspeichen, für nur 20€ bekam ich aber gleich ein komplett neues Laufrad.

Kein Durchkommen!

Aufnahmestandort:
N 49° 37′ 51.36″, O 8° 22′ 39.62″
Kein Durchkommen!

Schlauch und Mantel waren schnell umgezogen, so daß ich mich gegen 11:20 endlich auf die Weiterfahrt machen konnte. Als Weg hatte ich mir bis Oppenheim die Bundesstraße vorgenommen. Hier würde ich zwar nochmal auf ein paar Hügel treffen, allerdings ist es nicht nur viel kürzer als der Weg am Rhein entlang. Von diesem Abschnitt des Rheinradweges externer Link hatte ich bisher nur schlechtes gehört, und darauf konnte ich gerne verzichten.

Die Bundesstraße führt schnurgerade über mehrere Kilometer bis nach Guntersblum. Zwar ist dort ziemlich viel Verkehr, aber ein schöner breiter Mehrzweckstreifen eignet sich hervorragend als Radweg. Und der viele Verkehr war ausnahmsweise auch mal vorteilhaft. Denn viele Fahrzeuge erzeugen einen Sog, der wie Rückenwind wirkt. Für heute hieß das, daß ich den Gegenwind so gut wie nicht spürte.

Abkürzung zwischen Worms und Oppenheim

Aufnahmestandort:
N 49° 44′ 48.21″, O 8° 21′ 7.74″
Abkürzung zwischen Worms und Oppenheim

Ab Guntersblum gibt es dann auch wieder einen richtigen Radweg neben der Bundesstraße, auf dem man allerdings einen kleinen Ausflug in die Weinberge unternimmt. Die Steigung ist allerdings nicht so schlimm, so daß ich zwar langsam, aber ohne zu schieben hochkam. Oder lag es an meinem guten Trainingsstand?

Es wird nochmal hügelig

Aufnahmestandort:
N 49° 49′ 56.54″, O 8° 20′ 56.76″
Es wird nochmal hügelig

Zwischen Oppenheim und Nierstein kam ich dann wieder an den offiziellen Rheinradweg, und dort blieb ich auch. Zwar ist er bis Mainz nicht immer perfekt, aber eine bessere Alternative kenne ich nicht. Vor allem ab Nackenheim ist der Weg teilweise ge­schottert, teilweise Betonplattenweg und manchmal auch ein wenig holperig. Aber durchaus noch einigermaßen gut fahrbar.

In Mainz gab es dann erst mal eine gemütliche Pause am Stresemannufer. Das Wetter war schön, bei Sonne gingen die Temperaturen bis auf 28° hoch. Nur der ständige Nordostwind hätte gerne nachlassen dürfen.

Von Mainz aus fuhr ich dann auf der anderen Rheinseite, denn ich hatte diese Rheinseite noch von meiner letzten Tour in nicht allzuguter Erinnerung. Also ging es erstmal rüber nach Wiesbaden. Schon nach nur 10 Kilometern legte ich die nächste Pause ein. Diesmal war es eine Eisdiele an der Uferpromenade, die mich zur Pause lockte.

Rheinradweg bei Bodenheim

Aufnahmestandort:
N 49° 55′ 34.95″, O 8° 20′ 40.33″
Rheinradweg bei Bodenheim

Der Rheinradweg auf dieser Seite war keineswegs besser zu fahren als auf der anderen. Zwar war es durchgehend asphaltierte Strecke, dafür fährt man aber oft an der Straße und es gilt immer wieder kleinere Hügel zu bezwingen. Besonders gut vorwärts kam ich also nicht.

Pause in Mainz

Aufnahmestandort:
N 49° 59′ 48.84″, O 8° 16′ 55.67″
Pause in Mainz

In Eltville wurde dann nochmal Verpflegung eingekauft. Den steilsten Ausflug in die umliegenden Hügel gibt es dann von Oestrich nach Geisenheim. Dort hätte ich lieber an der Bundesstraße bleiben sollen, denn hier war mal wieder schieben angesagt. Immerhin, es war das erste Mal seit der Schweiz, daß ich eine Steigung hochschieben mußte, und es sollte das letzte Mal auf der ganzen Tour sein, aber daß konnte ich natürlich noch nicht wissen.

Eigentlich hatte ich vor, heute noch bis Bingen zu fahren, also noch die Fähre zu nehmen. Als ich dann aber in Rüdesheim an einem Campingplatz vorbeikam, stellte ich mich kurzerhand dorthin für die Nacht. Immerhin konnte ich dringend eine Dusche gebrauchen, und von außen sah der Campingplatz um Welten besser aus als der in Worms.

Es war auch schon fast 19 Uhr, und ich hatte nicht vor in die Dunkelheit hinein zu fahren. Bis zum nächsten Platz in Trechtinghausen sind es noch 10 Kilometer, und wer weiß, wie lange ich auf eine Fähre warten muß. Auch merkte ich, daß ich mit meinen Kräften etwas haushalten mußte, die vielen Steigungen heute hatten doch ihre Spuren hinterlassen.

Nächste Pause in Wiesbaden

Aufnahmestandort:
N 50° 2′ 32.09″, O 8° 11′ 51.17″
Nächste Pause in Wiesbaden

Der Campingplatz in Rüdesheim externer Link war viel besser als der in Worms. Er war sogar viel besser, als viele andere Campingplätze die ich kenne. Dementsprechend gut besucht war er natürlich auch, soweit ich das sehen konnte aber vorwiegend von Wohnmobilen und Caravans. Zelte habe ich nur wenige gesehen.

Tempeltor in Hattenheim

Aufnahmestandort:
N 50° 0′ 48.12″, O 8° 3′ 16.73″
Tempeltor in Hattenheim

Natürlich kostet so ein Platz etwas mehr, 12€ mußte ich für die Nacht hinblättern. Und hier ist auch schon mein einziger Kritikpunkt: bei dem Preis hätte ich nicht erwartet, da man für eine warme Dusche extra bezahlen muß.

Wie auch immer, Duschen und Toiletten waren in einwandfreiem Zustand und alles in allem hat sich der Besuch auf diesem Platz gelohnt. Eines muß ich aber sagen, übernachten auf einem Campingplatz, vor allem wenn er so gut besucht ist, ist nicht annähernd so angenehm und ruhig, wie es in freier Natur sein kann. Es herrscht immer eine gewisse Geräuschkulisse, die man nicht mal unbedingt bewußt wahrnimmt. Aber wenn man dann mal in freier Natur schläft, abseits aller Ortschaften, Straßen und Bahnlinien, dann merkt man erst, wie ruhig es sein kann.


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