Datum | Do 14.09.06, 08:56-16:53 | |
Strecke | Rußheim - Philippsburg - Brühl - Mannheim - Lampertheim - Worms | |
gesamt | gefahren | |
Zeit | 07:56:57 | 05:16:14 |
Schnitt | 9,8 km/h | 14,78 km/h |
km/Vmax | 77,89 km | 32,6 km/h |
Wetter | 2-4 bft NO, 20,1°-32,6° sonnig, Schleierwolken |
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GPS | Download als ZIP-Datei |
Planwagentour durch Deutschland, 23. Tag
14.09.06, Rußheim - Worms
Heute morgen kam ich nur sehr schwer hoch. Die Nacht war zwar schön ruhig gewesen und ich hatte gut geschlafen, aber die 120 Kilometer von gestern stecken dann doch in den Knochen. Nach dem Frühstück war erst mal eine Reparatur angesagt. Schon wieder war eine Speiche des rechten Rades vom Planwagen gebrochen. Irgendwie steckt da der Wurm drin.
Ich hatte es mir gerade gemütlich gemacht, mit dem Rad auf den Knien, als auf einmal ein Streifenwagen auf dem Parkplatz auftauchte und geradewegs auf mich zuhielt. Im ersten Moment befürchtete ich schon, ich hätte doch im Naturschutzgebiet campiert. Aber die beiden wollten sich nur mit mir über meine Tour und den Planwagen unterhalten.
Erst gegen kurz vor elf kam ich dann endlich los, und von Anfang an war es ziemlich anstrengend heute. Nicht nur, daß ich mich noch ziemlich schlapp fühlte, auch kam der Wind nicht zu knapp von vorne und die Radwege waren auch nicht gerade die besten. Vor allem auf den ersten Kilometern war der Radweg zwar asphaltiert, aber nur die Fahrspuren. In der Mitte gab es eine schöne, dichte Grasnarbe.
Weiter bis Philippsburg ging es dann auf der Straße. Ab dort sollte es eigentlich auf dem Rheindamm weitergehen, aber der war wegen Bauarbeiten gesperrt. Also fuhr ich weiter auf der Straße bis Altlußheim. Diese Umleitung war natürlich nicht ausgeschildert, warum auch, Radfahrer haben ja meist gute Karten dabei.
In Altlußheim ging es dann zwar wieder an den Rhein, der Weg dort war aber von der übelsten Sorte. Eigentlich eher eine Treckerspur als ein Radweg. Also nahm ich nach etwa 1,5 Km die nächste Gelegenheit war, wieder an die Straße zu gelangen. Dort fuhr es sich dann zwar ruhiger, aber der Wind hatte mittlerweile auf 4 Windstärken aufgedreht, und kam natürlich von vorne.
Die nächste größere Pause legte ich dann in Brühl ein, wo ich bei einem bekannten amerikanischen Spezialitätenrestaurant einkehrte. Nicht nur, daß ich Hunger hatte, ich brauchte auch unbedingt eine Toilette.
Nach Mannheim rein folgte ich der B36. Das ist zwar kein schöner Weg, so gelangt man aber auf kürzestem Weg in die Stadt hinein. Und da Mannheim nicht gerade zu den schönsten Städten gehört, zählte für mich nur, auf möglichst kurzem Wege durchzukommen.
Nach kurzer Pause in der Stadt versuchte ich dann auf ebenso kurzem Wege wieder aus Mannheim heraus zu kommen, was mir aber gründlich mißlang. An einer Gabelung nicht richtig aufgepasst, und schon befand ich mich auf der falschen Seite einer Bahnlinie. Eigentlich ist so ein kurzes Stück Umweg nicht gerade erwähnenswert, aber auf diesem Stück passierte es. Auf einer Strecke von nur 500m machte es drei mal nacheinander Ping … drei Speichen waren gebrochen, natürlich alle am rechten Rad des Planwagens.
Schuld waren sicher nicht nur die unsäglich schlechten Radwege mit den vielen Schlaglöchern, Schwellern und Grasnarben. Durch die vielen Speichenbrüche mit jeweils mehr oder weniger provisorischem Nachzentrieren war das Rad einfach instabil geworden. Einzige Abhilfe wird wohl komplettes Neueinspeichen sein. Ich nahm mir also vor, den nächsten Radladen mit Werkstatt an meiner Route aufzusuchen.
In Mannheim kam ich an keinem Radladen mehr vorbei, und so fuhr ich erstmal weiter Richtung Lampertheim. Dort fand ich zwar einen Supermarkt, in dem ich erstmal meine Vorräte auffüllen konnte, aber keinen Radladen. Auch ein paar Passanten konnten mir bei der Suche nicht weiterhelfen.
Und so fuhr ich weiter Richtung Worms, dort sollte es sicherlich eine geeignete Werkstatt geben. Da es schon nach 18 Uhr war entschloß ich mich, auf dem Campingplatz in Worms zu übernachten und morgen in Ruhe nach einer Werkstatt zu suchen.
Den Campingplatz in Worms hatte ich ja schon vor 3 Jahren benutzt. Damals war es ein total heruntergekommener Platz mit den schlechtesten Sanitäranlagen und kaum Besuchern. Eigentlich konnte ich mir gar nicht vorstellen, daß es den Platz noch gibt, denn der hätte längst pleite sein müssen. Aber es gibt ihn noch!
Er ist genauso heruntergekommen wie damals, der Platzwart ist immer noch der selbe unfreundliche Holländer wie damals und die Toiletten und Duschen sind ganz offensichtlich seit damals auch noch nicht gereinigt worden. Auf eine Dusche verzichtete ich denn auch, man will sich ja nichts einfangen. Außer mir waren noch zwei andere Zelte auf dem Platz und der Caravan des Platzwartes.
Wie schon vor 3 Jahren kann ich auch heute nur empfehlen: diesen Platz meiden und nur in Notfällen aufsuchen. Wer es trotzdem tut, darf 7€ pro Person/Zelt hinblättern.