Datum | Sa 23.09.06, 07:21-11:15 | |
Strecke | Schillig - Hooksiel - Wilhelmshaven | |
gesamt | gefahren | |
Zeit | 03:53:40 | 02:16:58 |
Schnitt | 7,99 km/h | 13,64 km/h |
km/Vmax | 31,13 km | 28,7 km/h |
Wetter | 2-3 bft SO, bis 17 km/h 18,9°-24,6°, bedeckt, teils sonnig |
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GPS | Download als ZIP-Datei |
Planwagentour durch Deutschland, 33. Tag
23.09.06, Schillig - Wilhelmshaven
Wie schon geschrieben, besondere Vorteile hatte ich nicht dadurch, daß ich im verbotenen Teil des Campingplatzes in Schillig stand. Es gab viel zu viele Mücken und auch die Sanitäranlagen waren unterdurchschnittlich. Zumindest stand ich an einem recht ruhigen Abschnitt des Strandes, und so habe ich abends noch einen kleinen Spaziergang in’s Watt unternommen.
Heute Morgen ging die Odyssee dann weiter. Ich war gerade am frühstücken, als eine weiterer Platzwart angerauscht kam. Wie schon dem von gestern viel auch diesem nichts besseres ein, als mich erstmal anzuschnauzen. Anstatt mich mal zu fragen wurde mir sofort unterstellt, ich hätte nicht bezahlt. Ein Wunder, daß er nicht gleich die Polizei dabei hatte, aber er war wohl kurz davor, diese zu holen.
Ich zeigte ihm also meine Quittung und erklärte noch mal in aller Seelenruhe die Situation. Auch, daß mir der Kassierer gestattet hatte, hier stehen zu bleiben. Anstatt einer Entschuldigung gab’s aber nur noch weitere Vorhaltungen und die Aufforderung, mich sofort vom Platz zu entfernen. Eines ist klar: dieser Campingplatz sieht mich NIE wieder! Ganz egal, ob der Fehler bei mir lag oder beim Campingplatzbetreiber, immerhin war ja eindeutig falsch ausgeschildert, diese unverschämten Frechheiten lasse ich mir von niemandem gefallen. Schon gar nicht von so kleinkarierten Lakeien eines Unternehmens, dem ich gerade erst Geld für eine Dienstleistung bezahlt habe.
Aber genug des Ärgers, denn der war schnell vergessen, als ich dann wieder am Radeln war. Denn an der Nordsee war es recht schön zu radeln, auch wenn mir heute wieder der Wind ins Gesicht blies. Ich wollte allerdings nur bis Wilhelmshaven fahren, denn auch wenn meine Verabredung geplatzt war, so wollte ich mir trotzdem einen gemütlichen Nachmittag am Geniusstrand machen.
Weit kam ich auf dem gut ausgebauten Weg hinter’m Deich aber erst mal nicht, denn kurz vor Hooksiel stand schon wieder einer dieser unmöglichen Schafszäune. Zwar kann man da mit einem Fahrrad rüber, wenn man es trägt. Aber mit Anhänger keine Chance.
Also fuhr ich erst mal über die Landstraße nach Hooksiel rein, um mir dann wieder einen Weg zum Deich zu suchen. Schade war natürlich, daß ich mit dem Planwagen nicht auf der Meerseite vom Deich fahren konnte. Dort war zwar auch meist ein asphaltierter und gut ausgebauter Weg, aber dafür mußte ich erst mal über den Deich kommen.
Hinter’m Deich, also auf Landseite, ist es nicht ganz so schön, einfach weil man das Meer so gut wie nicht zu Gesicht bekommt. Bei jeder Pause kletterte ich denn auch auf den Deich, denn Land habe ich die letzten zweieinhalb tausend Kilometer genug gesehen.
Gegen Mittag kam ich dann am Geniusstrand an, den ich aber erstmal links liegen lies, um noch kurz nach Wilhelmshaven rein zu fahren. Morgen ist ja Sonntag und ich mußte mich noch mit jeder Menge Verpflegung ausstatten.
Endlich wieder am Strand angekommen bemerkte ich, daß ich noch was vergessen hatte. Zum Glück brauchte ich aber den Planwagen nicht noch mal in die Stadt ziehen, denn hinter’m Deich stand eine Würstchenbude, dessen Besitzer auf den Planwagen aufgepasst hat.
Am frühen Nachmittag saß ich dann endlich am Strand, und dort habe ich den Rest des Tages in aller Gemütlichkeit bei strahlendem Sonnenschein verbracht. Diesen Strand habe ich schon als Kind oft besucht, da wir Verwandte in Wilhelmshaven hatten, wo wir natürlich oft zu Besuch waren.
Leider wird es den Geniusstrand nicht mehr lange geben, da genau hier der neue Tiefwasserhafen, der Jade-Weser-Port , gebaut werden soll. Schon nächstes Jahr soll hier alles weg sein.
Den Campingplatz, der direkt am Geniusstrand hinter dem Deich lag, gibt es schon nicht mehr. Das hinderte mich aber nicht daran, abends meinen Wagen genau dort hinzustellen, um dort zu nächtigen. Noch bis spät in die Nacht war aber jede Menge los rund um den Strand, so daß ich anfangs keine richtige Ruhe fand.