Der Bau des Planwagens
28. & 30.01.05, Als erstes der Rahmen!
Es hat zwar etwas gedauert, aber der Bau hat nun tatsächlich begonnen. Das Material ist größtenteils vorhanden, und ein Termin mit dem Schweißgerät (und dem Schweißer) konnte nun auch endlich koordiniert werden.
Nun galt es also, aus einer 2m x 1m großen Leimholzplatte (10mm) sowie 12 Metern Winkelstahl (20x20x3mm) und ein paar weiteren Kleinteilen den Rahmen für den Planwagen zusammenzuzimmern, und natürlich zu schweißen.
Die Grundplatte diente hierbei gleichzeitig auch als ideale, weil winkelgenau geschnittene Arbeitsplatte.
Zuerst wurden also die äußeren Stahlträger zurechtgeschnitten, exakt auf der Grundplatte ausgerichtet und mit einzelnen Schweißpunkten verbunden. Daß hierbei die Grundplatte ein wenig angekokelt wurde soll nicht weiter stören, denn es ist ja auf der Unterseite, und wird zudem später noch lackiert.
Es folgten die inneren Träger, sowie an den Ecken Stahlplatten, an denen später die Stützfüße befestigt werden. Dann wurden noch ein paar Löcher durch die Stahlträger und die Grundplatte gebohrt, durch welche die Platte später auf dem Rahmen verschraubt wird. Hierzu werden in die Stahlträger entsprechende Gewinde geschnitten.
Nun waren also alle Stahlträger fixiert und konnten voll verschweißt werden. Dies natürlich ohne die Holzplatte drunter - ganz durchbrennen wollten wir die natürlich nicht.
Als Problem stellte sich später heraus, daß sich die Träger durch das verschweißen verzogen haben. Somit passten die Löcher in den Trägern nicht mehr auf die Löcher im Holz. Durch den behutsamen Einsatz brachialer Gewalt lässt sich dieses Problem aber beheben; und so waren ein paar Flüche später Rahmen und Grundplatte erstmals fest miteinander verbunden.
Es folgten die Aufnahmen für die Räder - und hierbei war natürlich äußerste Genauigkeit gefragt. Schließlich soll der Planwagen später auch geradeaus fahren.
Auch erste Holzarbeiten standen nun an, die Ausschnitte für die Räder mußten in die Grundplatte gesägt werden.
Schließlich wurden noch zwei quer verlaufende Träger unter den Boden geschweißt, und der Rahmen war fertig. Wir waren es auch, und begaben uns gutgelaunt in den Feierabend.
Leider hatte ich die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Ich hatte zwar nicht direkt in das Licht des Schweißgerätes geschaut, war aber die ganze Zeit recht dicht dabei und hatte das Licht somit ständig im Augenwinkel. Einer mußte ja schließlich auch die Fotos machen.
Abends wurden dann die Augen leicht rot, fingen an zu tränen und fühlten sich auch nicht richtig gut an. Es folgte eine schlaflose Nacht und ein Tag in völliger Blindheit. Von den Schmerzen will ich gar nicht erst reden. Auf jeden Fall werde ich nie wieder ungeschützt beim Schweißen zusehen.
Zum Glück haben sich die Augen wieder beruhigt, und so konnte es weiter gehen mit dem Planwagen. Es standen ja noch die Stützfüße sowie die Deichsel auf dem Plan. Außerdem wollte ich unbedingt soweit kommen, daß zumindest eine kleine Probefahrt möglich ist.
Die Räder waren ja mittlerweile dran, und dabei hatte sich gezeigt, daß die äußeren Stahlträger sich beim Schweißen minimal verdreht hatten. Lange hatte ich überlegt, wie ich den Rädern am besten einen Sturz von ein bis zwei Grad verpasse, das hat sich jetzt erledigt. Ist von ganz alleine passiert. Dem Geradeauslauf dürfte es gut tun.
Die Stützfüße waren eigentlich das geringste Problem. Sie bestehen jeweils aus zwei Rohren, eines wird an den Rahmen geschweißt und das andere kann darin frei verschoben werden. Das äußere erhielt ein Loch mit vorgeschweißter Mutter, so daß das innere mittels einer Rändelschraube fixiert werden kann.
Problematischer war das schon die Deichsel. Sie besteht aus einem 26,8mm-Rohr, welches um 60 Grad gebogen wurde. Zudem wurde es am Kupplungsende auf einer bestimmten Länge auf 25mm abgedreht, damit das Anschluss-Stück der Weber-Kupplung draufpasst.
Und genau hier lag das Problem, ich hatte mich tatsächlich verrechnet, so daß das Rohr einfach zu lang war, das Fahrrad stand also nicht mittig vor dem Anhänger. Zum Glück passte es, nachdem wir die Deichsel ganz außen am Planwagen, und nicht wie ursprünglich geplant weiter innen angebracht haben.
Nachdem also auch dieses Problem bewältigt war, wurden noch schnell (ohne dabei hudlig zu werden) die äußeren Seitenwände angeschraubt. Jetzt hatte der Anhänger schon eine ganz ordentliche Stabilität. Einer ersten Probefahrt stand also eigentlich nichts im Weg, wenn es nicht bereits dunkel gewesen wäre und es draußen nicht geregnet hätte.
Noch sind das Holz und der Rahmen ja unbehandelt. Damit es nicht gleich zur Rostlaube mit verzogenem Aufbau verkommt wurde es eine sehr kurze Probefahrt von nur ca. 200 m; aber immerhin konnte auch gleich die Beleuchtung einem ersten Test unterzogen werden.
Erstes Fazit: die Beleuchtung geht, der Hänger fährt - sogar geradeaus. Ich bin sehr zufrieden! Der Innenausbau kann also beginnen.