Der Bau des Planwagens
26.04. & 01.05.05, Dichten und spannen
So langsam nähern sich die Arbeiten am Planwagen dem Ende, aber die ganzen Kleinigkeiten, die noch zu tun sind nehmen trotzdem sehr viel Zeit in Anspruch.
Keine Kleinigkeit, sondern absolute Voraussetzung für die Tourfreigabe des Planwagens war es allerdings, den Unterboden gegen Feuchtigkeit abzudichten. Zu diesem Zweck wurde der Wagen noch mal kopf stehend aufgebockt, eine ganze Tube Silikon in die Ritzen geschmiert und anschließend zwei Tagen zum Trocknen stehen gelassen.
Nun sollte der Wagen wirklich wasserdicht sein, die erste Regenfahrt wird es dann beweisen.
Während das Silikon trocknete, konnte ich noch ein paar andere Sachen vorbereiten. 4 kleine Laschen wurden angefertigt und an der Dachplane festgenäht. Zudem wurden noch 4 Zeltleinen mit Ösen und Spannvorrichtungen versehen. Damit soll der Wagen dann auch bei stärkerem Wind sicher stehen bleiben.
Nachdem das Silikon vollständig getrocknet war, wurde der Wagen wieder umgedreht und es konnte an die weiteren Verfeinerungen im Innenraum gehen.
Zuerst mal sollte das Geklapper der beweglichen Lattenrostteile abgestellt werden. Zu diesem Zweck wurden unter den Lattenrost Filzstreifen geklebt. Anschließend wurden die Teile mit Gurtband an dem fest verschraubten Lattenrostteil befestigt. Nun können die beiden Endteile zwar noch hochgeklappt werden, klappern aber hoffentlich bei Bodenwellen nicht mehr.
Als nächstes waren die seitlichen Staufächer an der Reihe. Auf hier hatte sich herausgestellt, daß Gegenstände in den Staufächern einen ziemlichen Lärm verursachen, wenn die Fahrbahn mal wieder uneben ist. Also sollte auch hier per Filz Abhilfe geschaffen werden.
Der Filz wurde mit Weißleim in die Fächer geklebt. Da die Seitenwände des Wagens bereits fest verleimt sind und somit nicht mehr abgenommen werden konnten, war es mit ziemlichen Verrenkungen verbunden, den Leim flächig auf die Wände der Staufächer aufzubringen. Es sollte ja nur eine sehr dünne Leimschicht sein, damit der Leim nicht durch den Filz durchnässt.
Am besten ließ sich der Leim übrigens mit Klopapier verteilen, damit kriegt man den Leim schön dünn auch im hintersten Winkel aufgetragen.
Dann konnten die zuvor zugeschnittenen Filzteile eingeklebt werden - was wesentlich einfacher ging als ich dachte. Der Filz lies sich wunderbar und ohne Falten aufkleben. Man muß nur aufpassen, die einzelnen Stücke direkt richtig aufzulegen, da sie auf dem Leim nicht verschoben werden können.
Nach den Staufächern waren dann die Befestigungen für Klappstuhl und Tisch an der Reihe.
Hierzu wurden seitlich vorne und hinten jeweils 4 Schraubhaken in die obere Seitenleiste geschraubt. An den Haken können jetzt Klappstuhl und/oder Klapptisch mittels Spanngummis befestigt werden. Außerdem können später die Spannleinen während der Fahrt daran befestigt werden, um den Dachaufbau auch unterwegs gegen zu starken Seitenwind zu schützen.
Schließlich wurde die Dachplane wieder auf den Wagen gesetzt, um die Abspannung zu testen. Mit 4 Heringen im Boden verankert sollte der Planwagen nun auch typischem norddeutschen Wind standhalten.
Als letztes sollte das Vordach an die Reihe kommen. Hierzu wurde eine 3,60 x 1,60 Meter große Plane seitlich umgenäht, mit einem Spanngummi, Führung für Zeltstange und diversen Ösen versehen und am Heck des Planwagens befestigt.
Leider funktionierte das ganze nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Der Fiberglasboden, mit dem das Vordach gehalten werden soll hat einfach einen viel zu großen Drang dazu, eine möglichst Kreisrunde Form anzunehmen.
Also wurde erstmal eine Leine in den Bogen gespannt. Das ist zwar nicht sooo schön, da man sich immer bücken muß, um unters Vorzelt zu kommen, aber ich kann damit durchaus leben.
Allerdings reicht das immer noch nicht aus, um das Vordach einigermaßen stramm zu halten.
Wie es aussieht, muß ich mir zu diesem Punkt also noch mal ein paar Gedanken machen, denn schließlich soll ja auch das Vordach nicht nur wasserdicht, sondern auch sturmfest sein.
Trotz der letzten Schwierigkeiten ist der Planwagen jetzt auf jeden Fall schon mal tourfertig. Es sind zwar immer noch einige Kleinigkeiten zu tun, aber fast alle wichtigen Dinge sind fertig. Nur mit zugeklapptem Dach kann ich noch nicht fahren, aber das wird das nächste sein, was ich in Angriff nehme.