Datum | Mi 09.08.06, 07:51-14:02 | |
Strecke | Remseck - Waiblingen - Schorndorf - Breitenfürst - Pfahlbronn - Rienharz | |
gesamt | gefahren | |
Zeit | 06:10:32 | 04:00:02 |
Schnitt | 7,62 km/h | 11,76 km/h |
km/Vmax | 47,05 km | 36,2 km/h |
Wetter | 2-3 bft SW, bis 17,3 km/h 15,7°-30,8°, sonnig |
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GPS | Download als ZIP-Datei |
Planwagentour durch Deutschland, 11. Tag
09.08.06, Remseck - Rienharz
Heute sollte es eine kurze Etappe werden, die kürzeste der bisherigen Tour. Nach nur rund 35 Kilometern sollte ich mein erstes Ziel dieser Tour, nämlich Rienharz, erreichen; zumindest sagte das meine Planung.
Aber bis dorthin galt es noch, fast 300 Höhenmeter zu überwinden, und zwar auf einem 7 Kilometer langen Anstieg kurz vor dem Ziel. Also wollte ich möglichst ausgeruht dort ankommen, um die Steigung auch zu schaffen.
Nach ausgiebigem Frühstück ging es also gegen zehn auf die Strecke. Beginnen mußte ich ja damit, etwa 500 Meter bei 8% Steigung hochzuschieben, um wieder an die Straße zu kommen. Schon nach diesen ersten 500 Metern hatte ich viel Kraft verbraucht. An der Straße ging es aber recht moderat weiter, was die Steigung anbelangt.
Kurz vor Hegnach zweigte dann wieder ein Wirtschaftsweg Richtung Rems ab, diesmal sogar ausgeschildert als offizieller Radweg, der nach Waiblingen führt. Also fuhr ich wieder runter zur Rems. Und weiter als bis dorthin kam ich auch nicht, denn die Brücke über die Rems war wegen Bauarbeiten gesperrt und unpassierbar. Warum war eigentlich die Straße nicht am Anfang, also oben auf dem Hügel, als Sackgasse ausgeschildert? Ich mußte also umkehren und mein Gefährt zum zweiten Mal hoch an die Bundesstraße schieben. Nun, wenigstens regnete es heute nicht.
Als ich wieder oben ankam war fast eine Stunde vergangen, ich hatte 4,3 Kilometer zurückgelegt (dabei aber nur ~ 1,6 Kilometer tatsächliche Strecke zurückgelegt) und hatte bereits 150 Höhenmeter hinter mir. Entsprechend gut war meine Laune - es konnte also nur besser werden.
Und es wurde besser! Ich folgte der Bundesstraße bis nach Waiblingen, wo ich dann auch endlich den Radweg an der Rems fand. Erst mal war aber eine ausgiebige Pause in Waiblingen angesagt. Trotz des Umweges hatte ich noch genug Zeit und brauchte mich ja nicht beeilen.
Der Radweg von Waiblingen Richtung Schorndorf war richtig gut zu fahren, super asphaltiert, durchgehend sehr flach und sogar vollständig gut ausgeschildert. Bis auf eine Stelle kurz vor Schorndorf, was aber kein großes Problem war, denn beide Alternativen führten zum Ziel. Einzig ein leichter Gegenwind trübte den Genuß, aber mittlerweile war ich fit genug, um mich davon nicht weiter beeindrucken zu lassen.
In Schorndorf wollte ich eigentlich eine größere Pause einlegen, um ich auf den bevorstehenden Anstieg vorzubereiten. Allerdings fand ich kein passendes Plätzchen, und direkt an irgendeiner vielbefahrenen Straße hatte ich auch keine Lust.
Also fuhr ich direkt weiter Richtung Haubersbronn, wo der Anstieg beginnen sollte. Die Ortsdurchfahrt Haubersbronn war wegen einer großen Baustelle nur einspurig zu befahren, wobei ich mit meinem Gefährt den Verkehr wohl zusätzlich ganz schön aufgehalten habe.
In Haubersbronn genehmigte ich mir dann aber doch noch eine kleine Pause. Zwei Bananen und ein paar Schluck Apfelschorle später fühlte ich mich dann fit genug, den Anstieg in Angriff zu nehmen. Pünktlich hierzu war auch die Sonne rausgekommen und hatte die Temperaturen in kürzester Zeit auf 30° getrieben.
Der Anstieg selbst war vom ersten Meter an sehr heftig und entsprechend schwer zu fahren. Schon am Ortsausgang von Haubersbronn fing ich an zu zweifeln, ob ich das so einfach schaffen würde. Vor allem, da die Straße nicht allzu breit ist und sich kurvenreich um den Berg schlängelt. Da hier reger Autoverkehr herrscht, mußte ich die Steigung, vor allem in den kurvenreichen Teilen, möglichst durchgehend fahren. Anhalten war an den meisten Stellen viel zu gefährlich, weil die Straße zu unübersichtlich ist. So kroch ich also mit 6-7 km/h bei brennender Sonne den Berg hoch. Zwei oder dreimal wurde es ganz schön eng, als Fahrzeuge hinter mir mich in den Kurven erst sehr spät sahen, und nur mit einer Vollbremsung hinter mir zu stehen kamen. Was hilft es mir da, daß die zu schnell gefahren sind. Im Zweifelsfall bin ich der Schwächere.
Nach etwa 2 Kilometer hatte ich zum Glück den engsten und kurvenreichsten Teil hinter mir. Von da ab konnte ich es etwas ruhiger angehen lassen. In der Mitte des Anstiegs gibt’s dann sogar mal ein kurzes flaches Stück, nur damit es zum Ende noch mal so richtig schön steil werden kann. Immerhin, nach rund einer Stunde und 20 Minuten hatte ich es geschafft! Ich war fast 300 hm am Stück bergauf gefahren, wobei ich nicht ein einziges Mal schieben mußte. Dieser Erfolg beflügelte geradezu, und so nahm ich die letzten Kilometer als wäre es nichts.
In Pfahlbronn gab’s noch eine letzte kurze Pause, bevor es dann wieder runter ins Tal der Lein ging, wo mein Zielort liegt. Zwar gab’s auch nochmal ein kurzes Stück Steigung auf einem durchweichten Waldweg, aber das war nichts gegenüber dem was ich schon geschafft hatte. Nun erwarteten mich 2½ Wochen Pause, ehe es Richtung Bodensee weitergehen sollte.