Datum | Mo 11.09.06, 11:04-15:13 | |
Strecke | Freiburg - Gundelfingen - Vörstetten - Wasser - Hochburg - Sexau - Denzlingen - Gundelfingen - Freiburg | |
gesamt | gefahren | |
Zeit | 04:08:24 | 02:38:10 |
Schnitt | 10,48 km/h | 16,45 km/h |
km/Vmax | 43,37 km | 48,1 km/h |
Wetter | 2 bft SW, 22°-29°, sonnig | |
GPS | Download als ZIP-Datei |
Planwagentour durch Deutschland, 21. Tag
11.09.06, Hochburgrundfahrt
Den heutigen Tag wollte ich zwar noch in Freiburg bleiben, aber nicht so untätig wie gestern. Ich hatte mir eine kleine Runde zur Hochburg vorgenommen, einer alten Burgruine zwischen Sexau und Windenreute. Die Hochburg war in meiner Kindheit praktisch mein Spielplatz gewesen, als ich noch in Sexau gewohnt hatte.
Schön war auch, daß ich über’s Rad-Forum jemanden gefunden hatte, der mit mir zusammen diese kleine Tour fahren wollte. Michaela wollte gegen Mittag am Campingplatz vorbeikommen. So blieb mir morgens also noch etwas Zeit. Ich fuhr also erst mal in die Stadt, neue Bücher kaufen und zwei ausgelesene Bücher per Post nach Hause zu schicken. Und natürlich durfte auch ein Besuch auf dem Münsterplatz nicht fehlen, wo ich mir auf dem Markt erst mal ein Frühstück genehmigte.
Gegen Mittag kam dann Michaela vorbei - auf einem Liegerad. Das hatte sie mir vorher nicht erzählt, und so befürchtete ich schon eine anstrengende Fahrt. Immerhin bin ich auf meinem übergroßen Hollandrad nicht gerade ein Sprinter, und es würde schon eine Herausforderung sein, an so einem Flitzer dran zu bleiben.
Michaela zeigte mir dann erst mal die richtigen Wege aus Freiburg heraus. Zwar bin ich hier aufgewachsen und sollte mich eigentlich gut auskennen, aber in den letzten 20 Jahren hat sich hier viel verändert. Vor allem für Radfahrer; und so konnte sie mir Wege zeigen, die ich noch gar nicht kannte.
Für Radfahrer ist Freiburg tatsächlich fast so etwas wie ein Paradies geworden. Fast überall gibt es Radwege und einige Straßen sind auch vollständig für Autos gesperrt. Autos hingegen wurden ziemlich eingeschränkt und ich frage mich manchmal, ob hier nicht ein wenig zuviel des Guten getan wurde. Alles in allem ist es wohl aber ein guter Kompromiss.
Wir fuhren also über Vörstetten und Wasser Richtung Windenreute, denn ich wollte die Hochburg von emmendinger Seite aus angehen. Auf dem Weg bis an die Elz waren wir tatsächlich recht flott unterwegs. Das ich mit dem Liegerad so gut mithalten konnte lag aber auch daran, daß es bis hierher ständig leicht bergab ging. Ich merkte aber, daß Michaela recht gemütlich fuhr und mir mit ein wenig mehr Einsatz sicher locker hätte wegfahren können.
Kurz hinter Kollmarsreute wendete sich dann schlagartig das Blatt. Denn nun ging es bergauf, denn wie alle Burgen liegt auch die Hochburg auf einem kleinen Berg. Auch wenn es nur rund 100 Höhenmeter sind, so hat es der Anstieg dorthin in sich. Teilweise ist er richtig knackig, mit Steigungen von rund 15%. Und hier war ich tatsächlich im Vorteil gegenüber dem Liegerad.
Nicht, weil ein Hollandrad bergtauglicher wäre als ein Liegerad. Mein Vorteil lag darin, daß ich hunderte von Kilometern durch hügeliges Gebiet mit dem Planwagen gefahren war. Das fehlende Gewicht machte mich nun regelrecht zur Bergziege. Und so konnte ich ohne einen Meter zu schieben tatsächlich bis zur Hochburg rauffahren. Das sich das Training so sehr auszahlen würde, damit hatte ich nicht wirklich gerechnet.
Umso blöder ist es natürlich, daß ich morgen schon weiter muß. Denn ich hatte ja noch eine Rechnung mit dem Kandel offen, der mich vor 3 Jahren bei meiner ersten Tour in die Knie gezwungen hatte. Diesesmal hätte ich ihn vielleicht geschafft. Aber ich komme wieder, versprochen!
Nach einem Rundgang über die Hochburg machten wir uns dann wieder auf den Weg nach Freiburg. Wir fuhren über Sexau und Denzlingen zurück, wobei mir Michaela auch hier wieder einige schöne Radwege zeigen konnte, die ich noch nicht kannte und die es damals, als ich hier noch wohnte, noch gar nicht gegeben hatte.
Jetzt war sie natürlich wieder im Vorteil, und obwohl es ganz leicht ansteigt Richtung Freiburg mußte ich doch kräftig strampeln, um an ihrem Hinterrad bleiben zu können. Wir gaben wohl ein recht lustiges Bild ab, denn mein Rad ist ja nicht nur ein normales Upright, sondern ein besonders großes. Dagegen muß das Liegerad von Michaela wie eine Flunder gewirkt haben.
Wieder in Freiburg eingetroffen kehrten wir dann noch in einem Biergarten ein, wo wir noch stundenlang saßen und uns über’s Radfahren und die Welt unterhielten. Danke an Michaela, für eine gelungene Tour und einen schönen Tag.
Ich denke, daß es der heutige Tag war, an dem sich mein gelegentlicher Traum von einem Liegerad in einen festen Entschluß wandelte. Ich will auch Liegerad fahren! Allerdings wird es bei mir mit Sicherheit ein Dreirad werden. Aber davon mehr, sowie es soweit ist.