Datum | So 20.04.08, 09:03-10:58 | |
Strecke | Harburg - Wilhelmsburg - Elbbrücken - Brooktor - Altstadt - Außenalster - Winterhude | |
gesamt | gefahren | |
Zeit | 01:55:15 | 01:47:33 |
Schnitt | 12,08 km/h | 12,94 km/h |
km/Vmax | 23,2 km | 25,2 km/h |
Wetter | 2-3 bft O, 10,6 - 15,5° bedeckt, teils sonnig |
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GPS | Download als ZIP-Datei |
Hamburg autofrei im April 2008
Bericht
Bist Du auch dabei gewesen? Hast Du auch Fotos oder Videos gemacht? Dann kann ich die Bilder/Videos gerne hier mit veröffentlichen. Ich bin auch noch auf der Suche nach GPS-Aufzeichnungen von den einzelnen Strecken.
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Erst sehr spät, nämlich zwei Tage vorher, erfuhr ich durch einen Forumseintrag im Velomobilforum davon, daß am 20.04. eine vom ADFC organisierte Sternfahrt in Hamburg stattfinden würde. Kurzentschlossen machte ich mich also auf den Weg nach Hamburg, denn wann sonst hat man schon mal die Gelegenheit, mit dem Rad über die Autobahn und die Elbbrücken fahren zu können.
Die Sternfahrt fand im Rahmen des Klimaschutzaktionstages unter dem Motto "Ohne-Auto-Mobil" statt und führte aus 5 Richtungen zum Stadtpark in Hamburg-Winterhude. Ich entschied mich für die Route Harburg - Winterhude, da diese eben auch über die Autobahn führen würde. Außerdem war dieser Startpunkt für mich am besten per Zug erreichbar. Denn die Zeit reichte nicht mehr, um noch eine Anreise per Rad einzuplanen.
Zum Glück stieg ich schon in Uelzen als erster Radfahrer in den Zug Richtung Harburg. Denn heute waren alle Fahrten im gesamten Streckennetz des Hamburger Verkehrsverbundes kostenfrei. In Lüneburg war der Bahnsteig denn auch hoffnungslos überfüllt, und alle wollten natürlich in den Zug nach Hamburg. Darunter natürlich auch jede Menge Radfahrer; und so war das Radabteil bereits überfüllt, als immer noch eine Menge Radfahrer auf dem Bahnsteig standen.
Der Zug kam bereits um kurz vor zehn in Harburg an, und da die eigentliche Sternfahrt erst gegen 11 Uhr starten sollte, war ich als einer der ersten am Sammelplatz. Lediglich ein paar ADFC Leute waren schon da, wußten aber auch nicht so genau, wo nun eigentlich der Sammelplatz wäre. Vor dem Bahnhof oder am Busbahnhof?
Das war aber auch vollkommen egal, denn es trafen immer mehr Radler ein, und schon bald konnte man die Gruppe gar nicht mehr übersehen, die sich übrigens auf dem Platz vor dem Bahnhof gesammelt hat. So war es ja auch zuvor vom ADFC angekündigt worden.
Unter anderem fanden sich auch ein paar Mitglieder aus dem Rad-Forum ein, mit denen ich zum Teil schon bei anderen Touren gefahren war.
Wenige Minuten nach 11 Uhr ging es dann auch tatsächlich los. Gut beschützt von der Polizei, die mit mehreren Fahrzeugen und auch einigen Fahrrädern den Troß begleiteten und uns die motorisierten Mitbürger vom Leibe hielten. Was auch überall reibungslos funktionierte.
Unsere Geschwindigkeit pendelte sich schnell bei +-10km/h ein, man hätte die meiste Zeit auch zu Fuß nebenher gehen können. Bei einer so großen Gruppe kann man aber auch gar nicht schneller fahren. Nicht nur, daß auch viele Kinder auf eigenen Fahrrädern mitfuhren, es waren insgesamt einfach zu viele Teilnehmer, die bei höherem Tempo kaum zusammengeblieben wären. Wieviele es genau waren weiß ich nicht, ich schätze alleine unsere Gruppe auf über 500 Radfahrer.
Die einzigen, die am heutigen Tag auch ein wenig sportlichen Ehrgeiz zeigen konnten, waren die 4 (oder waren es 5?) Polizisten auf Fahrrädern. Die mußten nämlich jedesmal, wenn die Gruppe an einer Kreuzung vorbei war, die ganze Kolonne überholen um die nächste Kreuzung absichern zu können. Allerdings taten sie das auf gar nicht mal schlecht ausgerüsteten Rädern. Zumindest an einem der Polizeiräder konnte man eine dicke, blaue Hinterradnabe erkennen. Bei näherem Hinsehen stellte sich das als eine 14-Gang Rohloff-Nabe heraus.
Bereits kurz nach dem Start erreichten wir die Auffahrt Hamburg-Neuland zur A253. Von nun an ging es weiter auf der Autobahn über die Süderelbe Richtung Wilhelmsburg Süd, und von dort aus weiter auf der Wilhelmsburger Reichsstraße. Zwar war die Autobahn nur in unsere Richtung für uns gesperrt worden, aber auch die Fahrzeuge in der Gegenrichtung fuhren sehr langsam, wohl um sich dieses Schauspiel in Ruhe anzuschauen.
Zwar hätten wir auch auf der Schnellstraße bis zu den Elbbrücken weiterfahren können, aber wir mußten ja noch die zweite Gruppe am S-Bahnhof in Wilhelmsburg abholen. Und so verließen wir die Schnellstraße in Wilhelmsburg und fuhren zum S-Bahnhof.
Wieviele neue Radler hier hinzukamen kann ich nicht genau sagen, da ich weiter hinten in der Kolonne fuhr. Auf jeden Fall war die Gruppe danach größer geworden, vielleicht um das 1½ fache. Lange hielten wir uns in Wilhelmsburg allerdings nicht auf, schon nach wenigen Minuten ging es weiter.
Quer durch Wilhelmsburg und Georgswerder fuhren wir nach Veddel, und dort dann wieder auf die Schnellstraße. Denn es ging nun über die Elbbrücken. Hier war allerdings nur die rechte der drei Spuren für uns gesperrt worden. Was allerdings einen Mercedesfahrer nicht davon abhielt, sich hupend auf diese Spur drängeln zu wollen. Er kam keine 50m weit ehe er von der Polizei gestoppt worden war. Was ich mich allerdings Frage: was wollte der eigentlich auf der rechten Fahrspur? Er hätte ja mitten in all den Radfahrern nicht schneller als wir, also mit ca. 10km/h weiterfahren müssen. Nun ja, bei manchen geht mit der Autotür offensichtlich auch das Hirn zu.
Ziemlich unspannend ging es dann weiter durch den Hafen. Denn dieser ist seit Jahren eine einzige Baustelle. Interessant wurde es erst wieder, als wir Richtung Hauptbahnhof fuhren. Denn wie sich das für einen Radfahrer gehört, fuhren wir natürlich durch den Wallringtunnel am Hauptbahnhof vorbei.
Hinter dem Bahnhof bog der Troß dann rechts ab, um entlang der Außenalster Richtung Winterhude zu fahren. Das Ziel war ja der Hamburger Stadtpark in Winterhude, wo ein großes Event mit Livemusik geplant war. Zuerst aber mußte noch die einzige Bergwertung des Tages gefahren werden, muß man doch von der Alster bis zum Stadtpark über 20 Höhenmeter bewältigen.
Soviel sei verraten: es haben alle geschafft. Und niemand mußte schieben, selbst die kleinsten unter den Teilnehmern nicht.
Zusammen mit den anderen Radlern aus dem Radforum fuhr ich dann erst mal in ein Eiscafé am anderen Ende des Stadtparks, wo wir uns eine Stärkung gönnten. Pünktlich zur Ankunft war die Sonne rausgekomen, und so konnte richtiges Biergartenfeeling aufkommen.
Danach fuhren wir aber noch mal in den Stadtpark, um uns ins Getümmel zu werfen.
Lange hielt ich mich aber nicht mehr im Stadtpark auf, denn ich wollte, da ich schon nicht mit dem Rad angereist war, wenigstens mit dem Rad auf die Heimreise gehen. Also mußte ich noch ein paar Kilometer radeln heute, denn ich wollte bei Bekannten in Lüneburg übernachten. Für die Rückfahrt konnte ich natürlich nicht wieder über die Autobahn fahren, für mich alleine hätten sie die sicher nicht nochmal gesperrt. Also fuhr ich zum Hafen. Dort ging es dann durch den alten Elbtunnel , durch den ich noch nie gefahren war. Weiter fuhr ich durch den Freihafen und über die Alte Harburger Elbbrücke Richtung Harburg und von dort über Maschen immer entlang der Gleise bzw. der B4 Richtung Lüneburg. So kamen dann nochmals rund 63 Kilometer zusammen.
Mir wurde von mehreren Leuten gesagt, daß diese Sternfahrt eher eine der kleineren gewesen sei. Bei den Hamburger Sternfahrten im Sommer sollen es wohl um ein mehrfaches so viele Radfahrer sein. Nun, mir hat es trotzdem viel Spaß gemacht. Es gab viele nette und interessante Gespräche mit Gleichgesinnten, ich habe viele außergewöhnliche Räder gesehen und ich konnte mal mit dem Rad auf der Autobahn fahren.
Zur Sternfahrt im Juni, bei der es u. A. über die Köhlbrandbrücke geht, werde ich auf jeden Fall auch wieder mit von der Partie sein.
Noch ein Hinweis zu diesem Bericht: die Bilder in der Bildergalerie stammen von verschiedenen Teilnehmern aus verschiedenen Gruppen und sind chronologisch, nicht nach Gruppe unterteilt, geordnet. Die Tourdaten in der Tabelle am Anfang dieser Seite sind die Daten der Gruppe aus Harburg.