Datum | So 03.08.08, 09:37-14:20 | |
Strecke | Verden - Westen - Rethem - Ahlden - Schwarmstedt | |
gesamt | gefahren | |
Zeit | 04:43:05 | 03:09:04 |
Schnitt | 12,13 km/h | 18,17 km/h |
km/Vmax | 57,25 km | 35 km/h |
Wetter | 2-4 bft SW, um 24° bewölkt, öfters sonnig |
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GPS | Download als ZIP-Datei |
An der Aller von Verden nach Schwarmstedt
Bericht
Eigentlich hätte es ja eine gemischte Tour werden sollen, zumindest wenn man sich die Anmeldeliste anschaut. Allerdings hatten die Damen wohl doch etwas anderes vor, und so wurde es eine reine Männerrunde heute. Jürgen hatte im Rad-Forum zu einer kleinen Tour von Verden entlang der Aller nach Schwarmstedt aufgerufen.
Trotz des herrlichen Wetters, wir bekamen den ganzen Tag keinen einzigen Tropfen ab - zumindest nicht von oben, waren wir nur sechs Leute, die sich auf den Weg machten. Trotzdem, so viel darf hier schon verraten werden, war es eine schöne Tour, die viel Spaß gemacht hat.
Von brandneuen Baumarktpedalen oder grölenden und randalierenden Teilnehmern kann dieses Mal zwar nicht berichtet werden. Trotzdem machte ein Teilnehmer, der bereits auf vorherigen Touren mit o.g. Ausfällen aufgefallen war, und der auch heute nicht namentlich genannt werden will, wieder mit einer besonderen Aktion auf sich aufmerksam.
Leider habe ich sie nicht live erlebt, da ich mit dem Rad die 45 Kilometer nach Verden angereist war; ich kann also nur von Hörensagen berichten, daß eben jener seinen Flaschenhalter nebst Trinkflasche und Inhalt am Bahnhof zwischen Zug und Bahnsteigkante warf - oder verloren hatte? Auf jeden Fall waren sich alle einig, daß es mit Feigheit zu tun hatte, nicht hinterher zuspringen und den kostbaren Tee zu retten. Statt Tee gab’s also eine Erfrischung aus dem Bahnhofskiosk; und da am Sonntag keine Baumärkte geöffnet haben, gab’s dieses Mal keinen neuen Flaschenhalter.
Nachdem diese kleinen Hürden genommen waren, machten wir uns also kurz nach halb zwölf auf den Weg Richtung Süden. Der Wind kam anfangs noch von schräg vorne, allerdings nicht so stark, daß er uns großartig behindert hätte. Den ersten Teil der Strecke legten wir entlang von Bundes- und Landstraßen zurück. Das ist zwar nicht so aufregend, zumindest gab es aber durchgehend Radwege an den Straßen, auch wenn diese manches Mal doch recht eng waren für mein Trike.
Erst in Westen - nicht im Westen, sondern so heißt ein Ort an der Aller - konnten wir von der Landstraße abbiegen und einem Wirtschaftsweg entlang des Allerdeichs folgen. Nun wurden wir vorerst auch vom Fahrzeugverkehr verschont, der am heutigen Tage unüblich stark war, zumindest hatte ich diesen Eindruck, für einen Sonntag.
Ab Hülsen, dem nächsten Ort hinter Westen, benutzen wir dann den neuen Radweg auf der alten Bahntrasse. Nun gut, so neu ist er nicht mehr, es gibt ihn schon ein paar Jahre, leider ist er vor allem nördlich von Rethem auch nicht mehr in tollem Zustand. Obwohl der Weg nicht von Autos oder Traktoren benutzt werden kann, hat sich in der Mitte der recht schmalen Fahrspur bereits eine sehr dichte Grasnarbe gebildet, die offensichtlich auch nicht in letzter Zeit gemäht worden ist. Vor allem für mich mit dem Trike war das ziemlich anstrengend zu fahren, da ich eigentlich ständig mit zwei Rädern im Gras fuhr.
Kurz vor Rethem wird der Weg dann aber besser, d.h. die Grasnarbe verschwindet und man kann auf der wassergebundenen Oberfläche recht gut fahren. In Rethem bogen wir aber trotzdem ab von der Bahntrasse, da wir uns hier erst mal eine ausgedehnte Pause mit Stärkung gönnen wollten. Wir fuhren hierzu an den Rethemer See, wo es am Campingplatz eine Gastwirtschaft mit Biergarten gibt. Bier gab es auch für alle, selbstredend nur alkoholfreies, denn wir hatten ja noch gut 30 Kilometer vor uns.
Dazu gab es Schnitzel, Pfifferlinge und Matjes - nein, nicht auf einem Teller. Zu dieser Zeit kam auch immer wieder die Sonne raus, und so konnten wir sehr gut im Biergarten sitzen bleiben. Das taten wir auch rund eine Stunde lang, ehe wir uns auf die Weiterfahrt Richtung Schwarmstedt machten. Geplant waren noch 26 Kilometer, für die wir etwa 1¾ Stunden Zeit hatten. Aus den 26 Kilometern wurden am Ende übrigens 31 Kilometer. Wir hatten nämlich die nördliche Allerseite gewählt, an der aber eben kein relativ gerader Weg verläuft. In ziemlichem Zick-Zack-Kurs fuhren wir also weiter, und das auf teilweise übelsten Betonplatten- oder Pflasterstraßen.
Die nächste Gelegenheit die Aller zu überqueren gab es erst in Höhe Eilte, wo wir schleunigst zurück zu dem Radweg auf der alten Bahntrasse fuhren, dem mir zumindest mal bis Ahlden auf ziemlich gerader Strecke folgen konnten. Auch hier ist der Weg zwar besser als nördl. von Rethem, leider wurde er mit durchschnittlich knapp 80cm verdammt schmal gebaut, so daß ich auch hier wieder meistens zur Hälfte im Gras fahren durfte. Zudem hatten wir es nun durch die 5 Kilometer Umweg, die wir gefahren waren, recht eilig, um noch den Zug nach Hannover in Schwarmstedt zu erreichen. Es wurde also mächtig Gas gegeben.
Zugegeben, dieses Tempo auf den schlechten Wegen war mir zu hoch. Ich war auch ganz schön ausgepowert, als wir endlich in Schwarmstedt ankamen. Persönlich wäre es mir lieber gewesen, wir hätten die Tour etwas relaxter zu Ende fahren können. Allerdings fährt der Zug von Schwarmstedt nach Hannover sonntags nachmittags im 2-Stunden-Takt.
Für mich hieß es dann am Bahnhof in Schwarmstedt Abschied nehmen, denn ich wohne ja nur etwa 11 Kilometer von dort entfernt. Leider hatte der Wind, der immer noch aus Südwesten kam, mittlerweile deutlich aufgefrischt, so daß auch die letzten Kilometer nach Hause sehr anstrengend waren. Insgesamt habe ich heute 116 Kilometer gemacht, wovon wir über 57 Kilometer zusammen gefahren sind. Und trotz der recht anstrengenden zweiten Hälfte der Tour hat es wieder mächtig Spaß gemacht. Ich freue mich schon auf die nächste gemeinsame Ausfahrt.
Wie immer gibt es auch dieses Mal auf den nächsten beiden Seiten alle Fotos und alle Videos, die auf dieser Tour gemacht wurden, in der Galerie. Also, ruhig mal weiterblättern.