Datum | Sa 31.05.08, 08:07-16:06 | |
Strecke | Braunschweig - Weddel - Hordorf - Gr. Brunsrode - Wedesbüttel - Waggum - Braunschweig | |
gesamt | gefahren | |
Zeit | 07:59:37 | 03:28:19 |
Schnitt | 7,92 km/h | 18,23 km/h |
km/Vmax | 63,3 km | 36,2 km/h |
Wetter | 1-2 bft N/NW, 23,1 - 31,4° durchgehend sonnig |
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GPS | Download als ZIP-Datei |
Tour zum Spargelessen in Braunschweig
Bericht
Wieder einmal hatte sich Michael (micha_67 im Rad-Forum) eine schöne Tour ausgedacht und bereits Mitte Februar zur Spargeltour am 31.05.2008 aufgerufen. Dem Ruf folgten insgesamt 12 Forumanen, und so machten wir uns am 31.05. auf nach Braunschweig, um dort den Spargel zu genießen.
Eine Anreise per Fahrrad kam für mich nicht in Frage, da es von mir Zuhause bis nach Braunschweig über 100 Kilometer sind. Da wir uns bereits gegen 10 Uhr dort verabredet hatten, wäre mir das zu anstrengend geworden. Also fuhr ich morgens nach Haste, was aber auch immerhin ~ 40 Kilometer waren. Ab dort fuhr ich zusammen mit Tina und Beate mit dem Zug Richtung Braunschweig. Ab Hannover waren wir dann schon mit 8 Leuten, und natürlich 8 Fahrrädern, in diesem Zug, der zum Glück zwei großzügige Fahrradabteile hatte.
Nicht verraten soll ich übrigens, daß die in Hannover auf dem Bahnhof wartenden bereits eine außergewöhnliche Begegnung mit einer verschlossenen Zugtür hatten. Es wurde von einem grölenden Teilnehmer berichtet, verzweifelte "Ich will hier raus"-Rufe seien am Hannoverschen Hauptbahnhof zu hören gewesen, uniformierte Bahnangestellte hätten … aber ich soll ja nichts verraten.
Was ich allerdings verraten darf ist, daß es um kurz nach 10 Uhr los ging und wir uns auf den Weg zum Spargel machten. Vom Hauptbahnhof in Braunschweig ist es nicht weit bis zum Bürgerpark , durch den wir die Innenstadt verlassen wollten.
Sehr weit kamen wir aber nicht, bereits nach zwei Kilometern gab es die erste pannenbedingte Pause. Am Rad von Andreas (Ente) hatte sich ein Pedal festgefressen. Zwar war im schon vor der Tour das Problem aufgefallen, allerdings war in der Nähe des Hauptbahnhofes kein Ersatz zu finden, weshalb er die Tour trotzdem probieren wollte.
Nun aber ging nichts mehr, und wir mußten uns erst mal auf die Suche nach einem neuen Paar Pedalen machen. Das billigste sollte dabei gut genug sein für die Tour; also machten wir uns auf den Weg zum nächsten Baumarkt. Dort konnte Andreas dann auch ein ganz besonderes Paar Pedalen ergattern. Besonders billig, besonders gutaussehend und mit ganz besonderem Spott bedacht. Wir waren einhellig der Meinung, Andreas sollte sich doch lieber gleich 10 Paar mitnehmen, man kann ja nie wissen. Wie auch immer, die Pedalen hielten zumindest die nächsten 60 Kilometer - womit nicht unbedingt jeder gerechnet hatte.
Gut war allerdings, daß die Panne noch in Braunschweig passiert war. So verloren wir nur knapp 20 Minuten und fuhren nur etwa 3 km Umweg. Bald also waren wir wieder im Bürgerpark und konnten die Tour nun endlich richtig beginnen. Wir fuhren über den Zuckerberg, entlang der A39 (natürlich daneben und nicht darauf) und über den Hauptfriedhof aus Braunschweig heraus und umrundeten dabei die Innenstadt im Süden. Auffallend war der teilweise sehr mäßige Zustand der Straßen in Braunschweig, und das es viele Schotterwege gab.
Der Anteil an Schotterwegen blieb auch außerhalb von Braunschweig vorerst ziemlich hoch, wobei teilweise auch sehr nerviger, weil grober, Schotter vorkam. Vor allem den drei Liegeradfahrern, allen voran mir, kam das nicht gerade zugute. Da es auch nicht gerade flach war - bergig konnte man es aber nicht nennen - fand ich es nach einiger Zeit ziemlich anstrengend, der Gruppe zu folgen. Dabei spielte aber auch das Wetter eine Rolle, denn die Temperaturen marschierten munter auf die 30°-Marke zu und es war sehr drückende Luft. Da war es schon sehr vorteilhaft, daß wir anfangs viel durch Wälder fuhren.
Die erste größere Pause legten wir nach gut 19 km ein, zwischen Weddel und Hordorf. Ab hier sollte die weitere Tour kaum noch über Schotterwege gehen, dafür aber auch kaum noch durch schattige Wälder. Da aber der Fahrtwind auch erfrischend sein kann, machten wir uns schon bald auf die Weiterfahrt.
Auch die weitere Strecke blieb hügelig, wobei aber die Steigungen durchweg nicht sehr steil waren. Und wo es viele Steigungen gibt, gibt’s auch viele Gefällstücke. Und bei 35km/h und mehr wirkt der Fahrtwind erst richtig erfrischend. Da wir nun auch öfters auf der Straße fuhren, kamen wir erst mal recht gut voran. Eigentlich schon fast zu schnell, denn wir waren ja erst für 13 Uhr zum Spargelessen angemeldet.
Über Wendhausen fuhren wir nach Gross Brunsrode, wo wir eine weitere kleine Verschnaufpause einlegten. Mittlerweile waren die 30° überschritten und der Getränkeverbrauch entsprechend hoch. Es waren aber nur noch rund 8 Kilometer bis zum Ziel, wo uns ein frisches kühles Bier erwarten würde. Also dauerte auch diese Pause nicht allzulange.
Das letzte Drittel der Strecke, über Essenrode nach Wedesbüttel, war denn auch schnell erledigt. Es ging nun auch mehr bergab als bergauf, und wir alle wurden wohl vom Gedanken an die kühlen Getränke beflügelt. Kurz vor 13 Uhr kamen wir also am Gasthaus Ahrens in Wedesbüttel an, welches extra für uns an diesem Samstagmittag geöffnet hatte.
Im Gasthof Ahrens wurde sehr leckerer Spargel mit Schnitzel und Kartoffeln serviert. Und natürlich jede Menge kühles Bier - zumeist alkoholfrei natürlich, denn wir hatten ja noch eine gut 20 km lange Rückfahrt vor uns. Nach fast genau 2 Stunden ging es dann wieder auf den Weg Richtung Braunschweig. Die Temperaturen hatten mittlerweile den Spitzenwert von fast 32° im Schatten erreicht, gefühlt waren es sicherlich fast 40°.
Zuvor hatten wir noch überlegt, welche Route wir denn zurückfahren wollten. Laut Michael gab es zwei Alternativen. Eine mit hohem Schotterweganteil aber durch viele schattige Wälder und eine ohne Schotterwege aber auch ohne viele Waldstücke. Ich weiß gar nicht genau, wofür wir uns entschieden haben, offensichtlich für eine Mischung aus beidem, denn es gab nicht mehr viele Schotterpisten, trotzdem fuhren wir auch weite Stücke durch die Wälder. Zumindest waren die Schotterwege nicht mehr so grob und somit auch mit dem Liegerad wehr gut fahrbar.
Einzige Ausnahme bildete ein kleiner Umweg, den wir schon nach knapp 3 Kilometern kurz vor Grassel nehmen mußten. War doch hier der Wirtschaftsweg auf einmal abgesperrt, angeblich wegen einer Feuerwehrübung. Von der Absperrung ließen wir uns zwar nicht aufhalten, wohl aber von dem Posten, der uns nur wenige hundert Meter weiter aufhielt und nicht weiterfahren ließ. Uns blieb also nur der Weg über eine sehr grobe Schotterpiste, die aber zum Glück nur ein paar hundert Meter lang war
Eine weitere Verschnaufpause legten wir noch zwischen Abbesbüttel und Waggum ein. Dort lud ein kleines schattiges Waldstück zum Abkühlen ein; außerdem mußte wohl das ein oder andere Bier weggebracht werden.
Der Rest der Rückfahrt ging wieder recht flott, vorbei am Flugplatz Braunschweig, quer durch den Staatsforst, über Querum und Gliesmarode zum Prinz-Albrecht-Park und von dort aus direkt zum Hauptbahnhof. Gegen 16:20 Uhr hatten wir diesen erreicht, eigentlich viel zu früh, um so eine schöne Tour einfach zu beenden. Zwar hatten ein paar von uns noch einen weiten Heimweg und nahmen gleich den nächsten Zug, doch der größte Teil von uns, ich glaube wir waren noch zu acht, machte sich noch auf den Weg zum Okercabana , einer Strandbar im Bürgerpark, um dort die Tour gemütlich ausklingen zu lassen.
Das Okercabana ist zwar recht gemütlich, die Getränke waren gut und die Preise nicht zu hoch. Der Service stieß bei uns aber nicht auf sehr viel Gegenliebe. Vor allem das ominöse Glas- und Geschirrpfandsystem war nicht gerade sympathisch. Trotzdem hat es sich gelohnt, und wir haben uns noch recht gut amüsiert, ehe gegen 18:20 Uhr unser Zug Richtung Hannover fuhr. Diesmal gab es auch keine Probleme mit verschlossenen Türen mehr.
Ich fuhr dann noch die ~ 35 km von Wunstorf nach Hause und kam somit auf 140 km für heute. Dabei konnte ich gerade noch dem aufziehenden Gewitter entgehen. Fazit: eine sehr schöne Tour die mir richtig viel Spaß gemacht hat, den auch die paar Schotterwege nicht trüben konnten. Ich freue mich schon auf die nächste Tour.