Umbauten 2004

28. Mai 04: Klickpedale

Die Pedale werden bei Rose in Bocholt durch Klickpedale Shimano PD-M324 ersetzt. Zusammen mit passenden Schuhen bekomme ich die Pedale im Paket für unter 100 €.
Gelohnt hat es sich auf jeden Fall. Das Fahren ist wesentlich runder, und auch weniger anstrengend.
Dieser Teil des Umbaus wird aber wahrscheinlich der einfachste bleiben.

02. Jun 04: Vorbereitung Bremse

Nach eingehendem Studium diverser Internetseiten der Fahrrad(-teile)hersteller starte ich einen Thread im Rad-Forum um zu den ganzen Problemen, die sich beim Umbau stellen werden, Lösungsansätze zu bekommen.

04. Jun 04: Vorbereitung Bremse Teil II

U-Bügel

Als eines der Hauptprobleme des Umbaus kristallisiert sich der Bremsen-Umbau heraus. Da mein Rad keine Cantilever -Sockel besitzt, ist eine normale Befestigung nicht möglich.
Es wäre möglich, solche Sockel nachträglich anlöten zu lassen, dies würde aber ~ 50 € kosten, zuzügl. einer neuen Lackierung.

Frank Hien aus dem Forum hat mir da eine weitere Möglichkeit aufgezeigt … es gab mal einen U-Bügel, mit dem eine HS-33 auch an Rädern ohne Cantisockel montiert werden kann. Zwar produziert Magura diese Bügel nicht mehr, aber Frank hat noch einen gebrauchten, den er mir anbietet.

11. Jun 04: Hinterradbremse

Schön zu sehen: der U-Bügel

Der U-Bügel von Frank ist zusammen mit seiner gebrauchten Magura HS-11 per Post angekommen. Auf den ersten Blick ist zu sehen, daß der Bügel genau das richtige ist und an meinem Rad passt.

Alles wieder dran

Er wird an der Pletscherplatte fest­geschraubt. Dadurch fällt zwar der obere Befestigungspunkt des Gepäckträgers weg, aber da dieser noch seitlich an den Sitz­streben befestigt wird, ist das vorerst kein Problem.
Der Umbau gestaltet sich zudem einfacher als gedacht. Lediglich die Hollandrad­typischen seitlichen Schmutzfänger am Hinterrad müssen angepasst werden. Aber auch das ist mit einem scharfen Messer kein Problem.

Zwar habe ich immer noch die Stahlfelgen drauf, aber auch damit erreicht die HS-11 eine Bremsleistung und Dosierbarkeit, von der eine Trommelbremse nur träumen kann. Somit kann ich auch die Stahlfelgen drauflassen, bis ich das Hinterrad komplett mit der Rohloff-Speedhub neu aufbaue.

Schöner Griff, kurze Leitung

Die Bremsleitung ist noch etwas zu kurz, weshalb ich hier noch eine längere besorgen muß.
Danke noch mal an Frank für das schnelle Zusenden der Teile und den wirklich fairen Preis dafür.

03. Sep 04: Gabel

So, nun hat sich ja beim Umbau lange nichts Neues ergeben, aber immerhin lagen ja ein Umzug und dann ein doch noch schöner Sommer zwischen den letzten Aktivitäten und heute.

fast schon zu lang für das Bild

Wie dem auch sei, nach langem Suchen habe ich nun endlich eine neue Gabel für mein Rad erstanden, welche mit Cantisockeln ausgerüstet ist. Und das war gar nicht so einfach, wie man denken mag; immerhin braucht mein ganz besonderes Rad ja auch eine ganz besondere Gabel!

Nicht nur, daß Hollandrad-Geometrie gefordert war … aufgrund der besonderen Bauweise und -größe war auch noch ein 33,5 cm langer Schaft nötig. Batavus zumindest sah sich schon mal außerstande, mir meine Gabel mit Canti-Sockeln versehen anzubieten. Nach langer Suche wurde ich dann bei Utopia fündig. Und nun liegt sie hier … pulverbeschichtet, mit Cantisockeln und Lowrider-Ösen. Genau so wie ich sie wollte. Nur der Preis war wie der Name des Anbieters - utopi(a)sch.
Auf jeden Fall steht nun der Montage einer Magura Felgenbremse vorne nichts mehr im Wege. Außer vielleicht der noch fehlenden Bremse, aber davon werde ich berichten sowie ich sie hab’.

18. Sep 04: Vorderradbremse

halb fertig - aber bremst schon

Endlich geht es weiter. Gestern brachte der Postbote eine brandneue HS-33 - also ran an das Werkzeug.

Völlig problemlos war nach nur wenigen Minuten die hintere HS-11 gegen die HS-33 ausgetauscht. Etwas schwieriger sollte sich dagegen die Montage der vorderen Bremse gestalten. Hierfür hatte ich ja extra die neue Utopia-Gabel mit Cantisockeln angeschafft.

wo rohe Kräfte sinnvoll walten

Die alte Gabel war denn auch fluchs ausgebaut, nur um festzustellen, daß die neue sogar noch mit einem zu langen Schaft (350 statt 335 mm) geliefert wurde. Also ging’s heute morgen erst mal ab zum Händler, Schaft kürzen und Gewinde nachschneiden. Dort hat man dann auch gleich die untere Lagerschale vom Steuersatz auf die neue Gabel gedengelt, die ich zwar mit Mühe und Not von der alten runterbekommen hatte, aber nicht auf die neue drauf.

Nächste Hürde war dann die alte Trommelbremsnabe von Sachs. Das neue Laufrad mit SON-Dynamo habe ich ja noch nicht, also muß die alte Nabe erst mal noch eine Weile drin bleiben. Nur wohin mit der Drehmoment-Stütze? Ausbauen läßt sich die nicht, also mußte die Flex ran. Was solls, das Ding wird ja bald eh nicht mehr gebraucht.
Bei der Gelegenheit wurde auch gleich das Innenleben der Trommelbremse entsorgt; warum unötigen Ballast mitschleppen?

es ist vollbracht

Der Rest war dann recht einfach. Zwar ist die Eintellung der Bremse beim ersten mal ein klitzekleines bißchen fummelig, aber dafür wird man mit einer Bremsleistung belohnt … wow. Muß ich mich jetzt erst mal dran gewöhnen, damit ich keinen Satz über den Lenker mache.

Was entgegen meiner Befürchtung sehr einfach geht, ist das kürzen der Bremsleitung, ohne dabei Luft ins System zu bekommen. Der alte Scheinwerfer blieb vorerst auch an seinem Platz; nicht daß er noch irgendeine erleuchtende Funktion hätte (er ist ja momentan seines Dynamos beraubt), allerdings sind an seinem Gehäuse die Führungen für Brems- und Schaltzüge. Sieht einfach aufgräumter aus. Als Beleuchtung dient momentan ein Akkubeleuchtungsset von Lidl, für 8,99 Euronen. Immerhin macht es Licht.

als wär’s nie anders gewesen

Kleiner Wermutstropfen ist allerdings, daß der Lowrider nicht an die neue Gabel passt. Er war ja für Gabeln ohne Lowriderösen vorgesehen, und hat leider völlig falsche Befestigungspunkte für die Utopiagabel. Da aber dieses Jahr ohnehin keine Tour mit vollem Gepäck mehr ansteht, kann ich dieses Problem ruhig ein paar Monate ignorieren.

Übrigens: jepp, ich hätte sie auch lieber in schwarz gehabt. Aber bei dem Preis (89,- € für das Set) konnte ich einfach nicht nein sagen, gab’s halt leider nur in silber.

Okt 2004: Beleuchtung

Das ist hell!

Es hat etwas gedauert, aber hier ist endlich der Bericht zum Umbau der Lichtanlage auf einen SON Nabendynamo mit zwei Scheinwerfern.

Eigentlich war es eher eine Notlage, daß ich den Teil des Umbaus im Oktober ’04 in Angriff genommen habe. Ein Zwischenfall mit einem unvorsichtigen Autofahrer zwang mich bei Tempo 30 über eine hohe Bordsteinkante und kostete mich zwei Felgen inkl. Reifen, Schläuche und auch ein paar Speichen.
Nun wollte ich nicht noch einmal meine alte Vorderradnabe ein­speichen, sondern habe mich gleich dazu entschlossen, den SON zu nehmen und die Lichtanlage umzubauen.
Also wurde ein Zentrierständer besorgt, Felge, Speichen, Nippel und natürlich der SON und los ging’s. Es ist gar nicht so schwer ein Rad einzuspeichen und zu zentrieren, wenn man eine gute Anleitung hat (gibt’s zum Glück im Netz) und sich vieeel Ruhe gönnt. Auf jeden Fall ist es mir gut gelungen, meine beiden ersten Räder brauchen sich vor keinem maschinell eingespeichten verstecken. Und das nach mittlerweile ein paar hundert Kilometern nicht.

Speichenmuster mal anders

Was ich unbedingt wollte, war ein besonderes Einspeichmuster. Zuerst hatte ich radiale Einspeichung vor - aber das geht leider mit dem SON nicht. Also habe ich mich für ein Muster mit je drei führenden und drei folgenden Speichen im Wechsel entschieden. Das sieht gut aus und hat den Vorteil, dieselbe Stabilität wie eine "Standard"-Einspeichung zu haben. Alle Speichen sind gleich lang und werden 3 mal gekreuzt. Natürlich habe ich mir zuvor von Schmidt schriftlich bestätigen lassen, daß dieses Speichenmuster mit dem SON problemlos geht.

Kabelführung Teil I

Fertig eingespeicht mußte nun das ganze ans Fahrrad und dann die Kabel verlegt werden. Hierzu wollte ich unbedingt eine möglichst unsichtbare Kabelführung. Zum Glück hat meine Gabel ein ent­sprechendes Loch an der Innenseite des unteren Endes, so daß nach einigem Probieren und Fluchen das Kabel nun durch die Gabel nach oben läuft.
Auch bis zum Lenker konnte das Kabel innen verlegt werden, da die Lenkstange von Batavus das schon vorgesehen hat. Somit sieht man die elektrische Verkabelung nun nur auf einem ganz kurzen Stück.

Kabelführung Teil II

Wer sich jetzt fragt, wieso ein Kabel zum Lenker, wo doch die Scheinwerfer unten befestigt sind: ich habe auf dem Vorbau einen kleinen Schalter angebracht, mit dem das Licht geschaltet werden kann. Und zwar entweder aus, oder ein Scheinwerfer an oder beide Scheinwerfer an. Besonderheit: Es führt auch noch ein Kabel nach hinten, wo ich meinen Planwagen-Anhänger anstöpseln kann. Bei dem geht dann das Licht auch automatisch an, wenn ich das Fahrradlicht einschalte. Aber dazu mehr im Bereich Planwagen.

Kleiner Schalter, große Wirkung

Mussten nur noch die Scheinwerfer selbst irgendwie befestigt werden. Da hab ich viel rumprobiert, bis ich schließlich zwei Gabelhalter für 1 € genommen habe, die direkt am Brakebooster angeschraubt wurden. Nun sitzen die Scheinwerfer perfekt, nur muß ich noch eine Brücke zwischen den Scheinwerfern einbauen, da der rechte Scheinwerfer ziemlich stark vibriert. Das liegt wohl daran, daß der Brakebooster nur links befestigt ist und rechts quasi frei schwebt.

Als Scheinwerfer habe ich mich für einen Lumotec N Plus und einen SON E6-Z entschieden. Beide konnten in der günstigeren Ausführung ohne Schalter verbaut werden, da ja über den Schalter am Vorbau geschaltet wird.

Fazit: ein unglaublicher Unterschied zu vorher. Endlich habe ich richtig Licht, und wenn der E6 zugeschaltet wird auch Fernlicht. Vorteil des Lumotec: er hat ein Standlicht. Schade daß es den E6 nicht mit Standlicht gibt, sonst hätte ich davon zwei genommen.